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Europäische Hochschulen

Hochschulmitarbeiter hält eine europäische Flagge in der Hand und wirbt so für das neue Konzept "Europäische Hochschule"
Oliver Reetz/DAAD

"Europäische Hochschulen" sind Hochschulallianzen, die die Stärken und die Vielfalt europäischer Forschung und Lehre in neuen Strukturen bündeln sollen, um den Herausforderungen, mit denen Europa konfrontiert ist, zu begegnen.

Aktuell: 44 Europäische Hochschulallianzen
Nach der Ausschreibung im Rahmen von Erasmus+ 2022 gibt es nun 44 Europäische Hochschulallianzen, an denen rund 340 Hochschuleinrichtungen europaweit aus 31 Ländern beteiligt sind, darunter alle EU-Mitgliedstaaten, Island, Norwegen, Serbien und die Türkei.
Aus Deutschland sind insgesamt 42 Hochschulen an 37 der geförderten 44 Allianzen beteiligt. 8 Allianzen werden von deutschen Einrichtungen koordiniert.
Ein Überblick über die 44 europäischen Allianzen und ihre Zusammensetzung finden Sie hier: Liste der 44 Allianzen

Hintergrund der Initiative

Am 14. Dezember 2017 forderte der Europäische Rat "die Stärkung strategischer Partnerschaften zwischen Hochschuleinrichtungen in der gesamten EU und die Förderung der Herausbildung von etwa zwanzig "Europäischen Hochschulen" bis 2024, bestehend aus nach dem Bottom-up-Prinzip errichteten Hochschulnetzwerken in der gesamten EU, die es Studierenden ermöglichen, durch eine Kombination von Studien in mehreren EU-Ländern einen Studienabschluss zu erwerben, und somit zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Hochschulen beitragen".

Die Unterstützung der Mitgliedstaaten für die Initiative wurde insbesondere in der Entschließung des Rates vom Februar 2021 über einen "Strategischen Rahmen für die europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der allgemeinen und beruflichen Bildung mit Blick auf den Europäischen Bildungsraum und darüber hinaus (2021-2030)" bekräftigt, in der es heißt: "Die Hochschuleinrichtungen werden in den nächsten 10 Jahren ermutigt, neue Formen einer engeren Zusammenarbeit zu finden, insbesondere durch die Schaffung transnationaler Allianzen (...) und durch die vollständige Umsetzung der Initiative 'Europäische Hochschulen'." In den am 17. Mai 2021 angenommenen Schlussfolgerungen des Rates zur Initiative "Europäische Hochschulen" werden die Mitgliedstaaten und die Kommission aufgefordert, "nachhaltigere Finanzierungsinstrumente für die 'Europäischen Hochschulen' zu prüfen und dabei die Vielfalt der Kooperationsmodelle zu berücksichtigen.

Was sind Europäische Hochschulen?

Der Begriff "Hochschulen“ sollte im weitesten Sinne verstanden werden, einschließlich aller Arten von Hochschuleinrichtungen. Die Initiative der Europäischen Hochschulen entspricht einer langfristigen Vision, und in diesem Zusammenhang werden die folgenden Schlüsselelemente von den „Europäischen Hochschulen“ erwartet:

  • Eine gemeinsame, integrierte, langfristige gemeinsame Strategie für Bildung mit, wo immer möglich, Verbindungen zu Forschung und Innovation und zur Gesellschaft insgesamt
  • Ein europäischer, "interuniversitärer“ Hochschulcampus
  • Europäische wissensbildende Teams ("herausforderungsbasierter Ansatz“) von Studierenden und Wissenschaftlern - stellen sich gemeinsam gesellschaftlichen und anderen Herausforderungen ihrer Wahl in einem multidisziplinären Ansatz

Darüber hinaus sollten die "Europäischen Hochschulen" schrittweise ihre Fähigkeit ausbauen, als Modelle guter Praxis zu fungieren, um die Qualität, internationale Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität der europäischen Hochschullandschaft weiter zu steigern.

Was wird gefördert?

Im Rahmen dieser Aktion werden verschiedene innovative und strukturelle Modelle zur Umsetzung und Verwirklichung der langfristigen Vision erprobt, die das Potenzial haben, die institutionelle Zusammenarbeit zwischen Hochschuleinrichtungen zu verändern und auf eine neue Ebene zu heben.

Förderbereich 1 richtet sich an bestehende Allianzen, die bereits eine tiefgreifende strukturelle transnationale Zusammenarbeit vorweisen, darunter insbesondere die unter den Pilotausschreibungen geförderten Allianzen. Ziel ist es, auf der bisher erreichten institutionellen Zusammenarbeit aufzubauen, diese zu intensivieren und auszuweiten, um den Transformationsprozess der Hochschulbildung hin zu vollwertigen "Europäischen Universitäten" voranzutreiben.

Förderbereich 2 bietet Unterstützung für neue Hochschulallianzen, die eine tiefgreifende institutionelle transnationale Zusammenarbeit hin zu einer "Europäische Hochschule" aufbauen wollen. Geplant ist die Förderung von 2 bis 4 neuen Allianzen in 2023.

Der Aufruf für das Jahr 2023 folgt einem ähnlichen Ansatz wie der vorherige Aufruf für das Jahr 2022, wobei es zwei wesentliche Neuerungen gibt:

  • Der Aufruf ist offen für die Teilnahme von Hochschuleinrichtungen aus dem Westbalkan (s.u.) als vollwertige Partner in den Allianzen.
  • Ein Exzellenzsiegel wird an Vorschläge vergeben, die als qualitativ hochwertig bewertet und eingestuft wurden (über 80 Punkte), aber im Rahmen des Erasmus+-Aufrufs 2023 nicht gefördert werden können, weil keine Mittel zur Verfügung stehen.  Das Siegel ist ein Qualitätssiegel, das die Qualität der betreffenden Vorschläge anerkennt und die Suche nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten auf nationaler Ebene erleichtert.

  • Antragstellende Einrichtung kann jede teilnahmeberechtigte Hochschule (ECHE-Inhaber) aus einem EU-Mitgliedstaat, dem Erasmus+ Programm assoziierten Drittstaat oder aus dem Westbalkan (Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo¹ und Montenegro) sein; die koordinierende Einrichtung handelt im Auftrag des gesamten Konsortiums
  • Mindestens drei Hochschulen aus drei verschiedenen förderfähigen Ländern (EU-Mitgliedstaaten, assoziierte Drittländer, Westbalkan (Länder s.o.))
  • Weitere akademische (aus EU-Mitgliedstaaten, assoziierten Drittstaaten, Westbalkan (Länder s.o.) und dem Europäischen Hochschulraum/Länder aus dem Bologna-Prozess und nicht akademische Partner (aus EU-Mitgliedstaaten und assoziierten Drittstaaten) können als assoziierte Partner teilnehmen. Assoziierte Partner erhalten keine finanzielle Zuwendung.

¹ Diese Bezeichnung berührt nicht die Standpunkte zum Status und steht im Einklang mit der Resolution 1244/99 des VN-Sicherheitsrates und dem Gutachten des Internationalen Gerichtshofs zur Unabhängigkeitserklärung des Kosovos.

  • Relevanz des Vorschlags
  • Qualität der Projektkonzeption und -durchführung sowie Qualität der Partnerschaft und der Kooperationsvereinbarungen
  • Wirkung

Förderbereich 1 – Verstärkung der bisherigen intensiven institutionellen transnationalen Zusammenarbeit – insgesamt stehen 347,2 Mio. EUR für den Aufruf 2023 zur Verfügung

Förderbereich 2 – Entwicklung einer neuen tiefgreifenden institutionellen transnationalen Zusammenarbeit – insgesamt stehen 40 Mio. EUR für den Aufruf 2023 zur Verfügung

Ein Projekt erhält in Abhängigkeit von der Anzahl der Partner max. 3.240.000 € (3 Partner) bis 14.400.000 € (9 Partner und mehr)
Die Aufteilung des Gesamtbudgets auf die Partner liegt im Ermessen der jeweiligen Allianz. Bei theoretischer Gleichverteilung ergibt sich folgende jährliche maximale Fördersumme:

  • 400.000 EUR pro HEI/Jahr für existierende oder neue Netzwerke mit mindestens 9 Partnern
  • 400.000 EUR pro HEI/Jahr für existierende Netzwerke mit 3-6 Partnern, die um mindestens 2 Partner aufstocken
  • 270.000 EUR pro HEI/Jahr für alle anderen existierenden oder neuen Netzwerke

Nationales Begleitprogramm

Flankierend zur EU-Initiative unterstützt der DAAD deutsche Hochschulen im Rahmen des nationalen Begleitprogramms “Europäische Hochschulnetzwerke (EUN) – nationale Initiative“. Weitere Infos finden Sie auf der DAAD-Webseite.

Die Generaldirektion Bildung, Jugend, Sport und Kultur wird zusammen mit der Exekutivagentur EACEA am 15. November 2022 (14.30 -17.00 Uhr) eine Online-Informationsveranstaltung für potenzielle Antragstellende durchführen. Weitere Informationen, einschließlich des Links zum Livestream, finden Sie auf der Veranstaltungswebseite.

Unser Informations- und Beratungsangebot

Sie haben Fragen zur Antragstellung oder möchten mit uns Ihre Projektidee besprechen? Gerne können Sie uns über das neue Beratungsportal für Erasmus+ Kooperationsprojekte kontaktieren. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!

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