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Mein Erasmus Aufenthalt in Ljubljana in Slowenien – eine einzigartige Erfahrung

Velika Planina - eine alte Hirtensiedlung mit 140 Hütten
Velika Planina - eine alte Hirtensiedlung mit 140 Hütten Emily / DAAD

Ljubljana? Von dieser Stadt hatte ich vor meinem Erasmus Aufenthalt noch nie gehört. Ich musste sie googeln, um herauszufinden, wo die kleine Hauptstadt liegt. Mit ihren knapp 300.000 Einwohnern ist sie gerade mal halb so klein wie Dortmund, die Stadt meiner Universität.

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Ljubljanica in der Innenstadt
Emily / DAAD

Eine Kommilitonin erzählte mir, dass sie Erasmus in Ljubljana machen würde und als ich davon hörte, schrieb ich den Koordinator*innen meiner Fakultät direkt eine E-Mail, um mich über das Austauschprogramm zu informieren. Im Nachrückverfahren wurde dann circa ein halbes Jahr vor Anreise ein Platz für ein Semester an der Universität Ljubljana frei und ich entschied mich sehr spontan für den Aufenthalt, da ich nach der langen Pandemie Zeit voller „Durst“ auf neue Erfahrungen im Studium war.    

Organisiert wurde der Aufenthalt von der Fakultät Rehabilitationswissenschaften und dem Referat Internationales der TU Dortmund. Insgesamt waren wir vier Studierende aus Dortmund, die sich Anfang Februar mit meinem Auto gemeinsam auf den Weg nach Ljubljana gemacht haben. Nach drei Semestern Online-Lehre waren wir alle sehr aufgeregt und trotz anfänglicher Unsicherheiten bezüglich der hohen Covid-Zahlen in Slowenien hat sich schnell gezeigt, dass das Studieren in Präsenz und ein umfangreicher Austausch auf dem Programm standen.     

Ich begann frühzeitig, mir gemeinsam mit meinen Kommiliton*innen aus Dortmund eine Wohnung über das Portal „HousingAnywhere“ zu suchen. Der Wohnungsmarkt in Ljubljana zeigte sich als relativ begrenzt und die Mieten erschienen und im Vergleich zu Preisen im Ruhrgebiet und dem Rheinland als eher teuer. Wir waren dann jedoch sehr zufrieden mit unserer Wohnung, die wir uns mit insgesamt fünf Erasmus-Studierenden teilten. Sie war sehr gut fußläufig zu erreichen und mit dem Fahrrad war man in 10 Minuten im Zentrum.    

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Vor der Red Church auf dem Prešerenplatz im Center Ljubljanas
Emily / DAAD

Die ersten Wochen waren aufregend und wir erkundeten die Stadt, die Universität, lernten Mitstudierende und Menschen aus der ganzen Welt kennen und tauschten nach zwei Jahren Pause wieder Erfahrungen in Präsenz miteinander aus. Corona rückte in den Hintergrund. Auch wenn sich am Anfang sehr viele Kommilitoninnen infiziert hatten, wurde die Angst davor mit der Zeit immer geringer und ein fast ganz normaler Alltag rückte ein. Ungefähr eine Woche nach unserer Ankunft in Ljubljana starteten unsere Kurse an der Universität. Ich hatte insgesamt fünf verschiedene Kurse, die alle sehr praktisch ausgelegt waren. Wir töpferten, malten, bauten mit Holz, Draht und anderen Materialien.    

Das gegenseitige Kennenlernen der Kommiliton*innen und Erasmus Genoss*innen geschah direkt vom ersten Tag an. Es wurden gemeinsam Essen gegangen, Kneipenabende veranstaltet, Ausflüge in die umliegenden Städte, Länder und besonders in die wunderschöne Natur Sloweniens unternommen und sich gegenseitig kennengelernt. Besonders spannend war für mich die Inter- und Multikulturalität während meines Austauschs in Slowenien. Ich lernte Menschen aus ganz Europa aber auch aus außereuropäischen Ländern kennen. Wir tauschten uns über typische Traditionen, Essen, Kultur, Politik und Geschichte der jeweiligen Länder aus. Beispielsweise haben wir mit sieben Studierenden aus sieben verschiedenen Ländern ein Wochenende in Belgrad verbracht. Erst am zweiten Tag bemerkten wir die Tatsache, dass wir aus sieben Ländern kommen und Serbien, ein achtes Land zusammen erkundeten.

Ein großer Vorteil des Erasmus in Ljubljana ist das sogenannte ,,Boni‘‘ System. Es ist ein Bonus System für Studierende, welches zu bestimmten Uhrzeiten mit einem Boni-Ausweis und einer kleinen Zuzahlung ein günstiges Essen in ca. 50-70 Restaurants und Imbissen der Stadt ermöglicht. Highlights waren der Inder, zwei leckere Falafel Läden, Burger Restaurants und Gerichte der traditionellen slowenischen Küche. Gemeinsam Boni zu essen stand täglich als Ritual auf dem Tagesplan und ermöglichte eine andere Art des gemeinsamen „mensens“, wie man es in deutschen Universitätsstädten nennt.   

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Kanal ob Soči an der italienischen Grenze
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Auch wenn Slowenien mit seinen nur rund 2 Millionen Einwohnern ein sehr kleines Land ist hat es für einen Erasmus Aufenthalt sehr viel zu bieten:

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Soča Tal mit smaragdgrünen Flüssen
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Die Berge sind von jedem Ort aus schnell zu erreichen, das Meer ist auch nicht weit von Ljubljana entfernt und smaragdgrüne Flüsse wie im Soca Tal können gemeinsam erkundet werden. Es gibt viele Outdoor- und Sportmöglichkeiten in und um Ljubljana.    

Das Leben in Slowenien und besonders in Ljubljana ist einfach, die Menschen sind freundlich und zuvorkommend. Ich hatte in meiner Zeit dort keine schwierig zu lösenden Probleme. Das Gesundheitssystem ist gut ausgebaut, man kommt mit Englisch meistens gut zurecht und bei medizinischen Fragen steht einem eine Arztpraxis für Austauschstudierende in der Universität zur Seite.    

Mein Erasmus Aufenthalt in Ljubljana, der Stadt, von der ich vorher nicht wusste wo sie liegt, hat sich als eine sehr große Bereicherung für mein Studium herausgestellt und ich kann es wärmstens weiterempfehlen, einen Erasmus Aufenthalt zu machen, um Horizonte zu erweitern, andere Kulturen kennenzulernen und das Studierendenleben im europäischen Ausland kennenzulernen.

Emily Pfau; 23 Jahre, Technische Universität Dortmund

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