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Europäische Hochschulen

Hochschulmitarbeiter hält eine europäische Flagge in der Hand und wirbt so für das neue Konzept "Europäische Hochschule"
Oliver Reetz/DAAD

"Europäische Hochschulen" sind Hochschulallianzen, die die Stärken und die Vielfalt europäischer Forschung und Lehre in neuen Strukturen bündeln sollen, um den Herausforderungen, mit denen Europa konfrontiert ist, zu begegnen.

Aktuell: 64 Europäische Hochschulallianzen

Die Auswahlergebnisse der dritten und voraussichtlich letzten Ausschreibung der aktuellen Erasmus+ Programmgeneration (2021-2027) sind im Sommer 2024 veröffentlicht worden. Zusammen mit den in den Jahren 2022 und 2023 ausgewählten 50 Allianzen gibt es nun 64 Europäische Hochschulen, an denen europaweit mehr als 560 Hochschulen aus 35 Ländern beteiligt sind, darunter alle EU-Mitgliedstaaten sowie Albanien, Bosnien und Herzegowina, Island, Montenegro, Nordmazedonien, Norwegen, Serbien und die Türkei. Die Allianzen sind in Innovationsnetzwerken regional verankert und bringen fast 2200 assoziierte Partner zusammen, die von Nichtregierungsorganisationen über Unternehmen, Städte, lokale und regionale Behörden sowie Hochschulen aus den Ländern des Bologna-Prozesses reichen. So sind beispielsweise über 40 Hochschuleinrichtungen aus der Ukraine assoziierte Partner (s. unten Liste der assoziierten ukrainischen Partner unter „Weiterführende Informationen“).

Aus Deutschland sind insgesamt 66 deutsche Hochschulen (17 Hochschulen für Angewandten Wissenschaften und 49 Universitäten) an 58 von 64 geförderten Allianzen beteiligt. Damit ist Deutschland Spitzenreiter bei der Beteiligung an der Initiative.

Ein Überblick über die 64 europäischen Allianzen und ihre Zusammensetzung finden Sie hier:
Liste der 64 Allianzen

Die Initiative „Europäische Hochschulen“ ist eine Flaggschiff-Initiative der Europäischen Hochschulstrategie der EU-Kommission (2022), die sich u.a. zum Ziel gesetzt hatte, bis Mitte 2024 die Zahl der Hochschulallianzen auf 60 auszuweiten -mit 500 beteiligten Hochschulen (etwa 10 Prozent der Hochschulen in Europa). Dieses Ziel wurde bereits übertroffen. Wie oben aufgeführt  arbeiten derzeit 64 Hochschulallianzen und über 560 Hochschulen konzentriert daran, ihre strategische Zusammenarbeit mit Leben zu füllen.

Was sind „Europäische Hochschulen“?

Der Begriff "Hochschulen“ sollte im weitesten Sinne verstanden werden, einschließlich aller Arten von Hochschuleinrichtungen. Die Initiative der Europäischen Hochschulen entspricht einer langfristigen Vision, und in diesem Zusammenhang werden die folgenden Schlüsselelemente von den „Europäischen Hochschulen“ erwartet:

  • Eine gemeinsame, integrierte, langfristige gemeinsame Strategie für Bildung mit, wo immer möglich, Verbindungen zu Forschung und Innovation und zur Gesellschaft insgesamt
  • Ein europäischer, "interuniversitärer“ Hochschulcampus
  • Ein Angebot an gemeinsamen, flexiblen und innovativen Curricula
  • Weitere flexible Lernmöglichkeiten und alternative Lernwege für Lernende in allen Lebensphasen, in allen Disziplinen und Sektoren
  • Europäische wissensbildende Teams ("herausforderungsbasierter Ansatz“) von Studierenden und Wissenschaftlern - stellen sich gemeinsam gesellschaftlichen und anderen Herausforderungen ihrer Wahl in einem multidisziplinären Ansatz

Darüber hinaus sollten die "Europäischen Hochschulen" schrittweise ihre Fähigkeit ausbauen, als Modelle guter Praxis zu fungieren, um die Qualität, internationale Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität der europäischen Hochschullandschaft weiter zu steigern.

Was wird entwickelt?

Im Rahmen dieser Aktion werden verschiedene innovative und strukturelle Modelle zur Umsetzung und Verwirklichung der langfristigen Vision erprobt, die das Potenzial haben, die institutionelle Zusammenarbeit zwischen Hochschuleinrichtungen zu verändern und auf eine neue Ebene zu heben.

Die Allianzhochschulen bringen Ressourcen und eigene Stärken zusammen, um europäische Campus zu entwickeln. Sie etablieren gemeinschaftliche Governance-Strukturen, entwickeln integrierte Studienangebote, Microcredentials, kreative Projekte mit der Gesellschaft und schaffen insbesondere neue Mobilitätsformate und -strukturen, um mindestens 50% ihrer Studierenden eine Mobilitätserfahrung (sei es physisch, virtuell oder kombiniert) zu ermöglichen. Ziel ist es, dass Studierende, Forschende und Verwaltungspersonal nahtlos zwischen den Partnereinrichtungen wechseln können.
Zahlreiche Beispiele von laufenden Aktivitäten sind auf den Webseiten der Allianzen   aufgeführt. Zudem finden Sie im DAADeuroletter ausgewählte Beispiele aus Deutschland.

Die Allianzen bestehen im Schnitt aus rund 9 Partnerhochschulen aus Ländern quer durch Europa. Dazu zählen die EU-Mitgliedstaaten sowie Albanien, Bosnien und Herzegowina, Island, Montenegro, Nordmazedonien, Norwegen, Serbien und die Türkei. Die Allianzen sind zudem regional verankert und binden zahlreiche assoziierte Partner ein -von Nichtregierungsorganisationen über Unternehmen, Städten, bis hin zu lokalen und regionalen Behörden.  Auch Hochschulen aus den Ländern des Bologna-Prozesses werden als assoziierte Partner eingebunden.

Die Zusammensetzung der Allianzen ist in der EU-Projektdatenbank aufgeführt.

Ein Projekt erhält in Abhängigkeit von der Anzahl der Partner max. 3.240.000 € (3 Partner) bis 14.400.000 € (9 Partner und mehr).

Die Aufteilung des Gesamtbudgets auf die Partner liegt im Ermessen der jeweiligen Allianz. Bei theoretischer Gleichverteilung ergibt sich folgende jährliche maximale Fördersumme:

  • 400.000 EUR pro Hochschule/Jahr für Hochschulallianzen mit mindestens 9 Partnern
  • 270.000 EUR pro Hochschule/Jahr für Allianzen mit 3-8 Partnern

Vier Jahre + ggf. 2 weitere Jahre

Vorreiterrolle der Allianzen

Damit die Allianzen eine Vorbildwirkung im Europäischen Hochschulraum übernehmen können, fördert die EU-Kommission im Rahmen der Ausschreibung 2024 die Schaffung einer Praxisgemeinschaft von Europäischen Hochschulallianzen, die den Nutzen für den gesamten Hochschulsektor verstärken soll. Mit dem Projekt „FOR-EU4ALL - FORum of European Universities for All“ wird nicht nur das Peer-Learning zwischen den Allianzen gestärkt, sondern auch die Verbreitung von Ergebnissen im gesamten Hochschulsektor gefördert. Alle nunmehr 64 bestehenden Allianzen als Voll- bzw. assoziierte Partner beteiligt.

Auch das von der NA DAAD koordinierte Projekt „Spreading European University Alliances as role models - Spreading innovative results to other higher education institutions” zielt darauf, den Erfahrungstransfer aus den Allianzen zu unterstützen. Die zusammen mit den Nationalen Agenturen aus Norwegen, Österreich und Ungarn betriebene 3-jährigen Long-Term Activity (LTA) berücksichtigt insbesondere die 90 Prozent der Hochschulen in Europa, die nicht an einer Hochschulallianz beteiligt sind.

2017 schlug der französische Staatspräsident Macron in einer Rede an der Sorbonne Université die Schaffung von Europäischen Hochschulen als Orte vor, an denen die europäischen Werte in gemeinsamer Forschung, Lehre und Austausch gelebt werden sollen. Die Idee wurde von der EU-Kommission und vom Europäischen Rat aufgegriffen und konkretisiert.  

Am 14. Dezember 2017 forderte der Europäische Rat "die Stärkung strategischer Partnerschaften zwischen Hochschuleinrichtungen in der gesamten EU und die Förderung der Herausbildung von etwa zwanzig "Europäischen Hochschulen" bis 2024, bestehend aus nach dem Bottom-up-Prinzip errichteten Hochschulnetzwerken in der gesamten EU, die es Studierenden ermöglichen, durch eine Kombination von Studien in mehreren EU-Ländern einen Studienabschluss zu erwerben, und somit zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Hochschulen beitragen".
Die Unterstützung der Mitgliedstaaten für die Initiative wurde insbesondere in der Entschließung des Rates vom Februar 2021 über einen "Strategischen Rahmen für die europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der allgemeinen und beruflichen Bildung mit Blick auf den Europäischen Bildungsraum und darüber hinaus (2021-2030)" bekräftigt, in der es heißt: "Die Hochschuleinrichtungen werden in den nächsten 10 Jahren ermutigt, neue Formen einer engeren Zusammenarbeit zu finden, insbesondere durch die Schaffung transnationaler Allianzen (...) und durch die vollständige Umsetzung der Initiative 'Europäische Hochschulen'." In den am 17. Mai 2021 angenommenen Schlussfolgerungen des Rates zur Initiative "Europäische Hochschulen" werden die Mitgliedstaaten und die Kommission aufgefordert, "nachhaltigere Finanzierungsinstrumente für die 'Europäischen Hochschulen' zu prüfen und dabei die Vielfalt der Kooperationsmodelle zu berücksichtigen.

Nationales Begleitprogramm

Flankierend zur EU-Initiative unterstützt der DAAD deutsche Hochschulen im Rahmen des nationalen Begleitprogramms “Europäische Hochschulnetzwerke (EUN) – nationale Initiative“. Weitere Infos finden Sie auf der DAAD-Webseite.

Unser Informations- und Beratungsangebot

Sie haben Fragen zu den Erasmus+ Europäischen Hochschulen? Gerne können Sie uns über das neue Beratungsportal für Erasmus+ Kooperationsprojekte kontaktieren. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!

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