Blended Intensive Programmes (BIP)
Blended Intensive Programmes (BIPs) bieten Lehrenden und Lernenden neue und kreative Möglichkeiten der internationalen Bildungszusammenarbeit und Teilnahme an gemeinsam konzipierten Lehrveranstaltungen.
Was kann gefördert werden?
BIPs sollen einen kurzen Studien- bzw. Fortbildungsaufenthalt im Ausland ermöglichen, der im Rahmen einer gemeinsam angebotenen Veranstaltung durchgeführt wird. Die Aktion unterstützt damit die Entwicklung gemeinsamer Kurzzeitprogramme, die idealerweise in die Curricula der zusammenarbeitenden Hochschulen eingebettet sind. BIPs können Teil der bereits existierenden Lehrpläne der Hochschulen sein oder diese sinnvoll ergänzen. Sie können als neues Lehrformat etabliert oder als eine Erweiterung der bestehenden Formate mit zusätzlichen Merkmalen interpretiert werden.
Ein zentrales Element der BIPs ist die verpflichtende virtuelle Komponente, die eine inhaltliche Vorbereitung, Begleitung und Nachbereitung der kurzen Mobilitätsphase ermöglicht. Umfang und Häufigkeit der virtuellen Komponente liegen im Ermessen der ausrichtenden Hochschulen und sind abhängig von den Lernzielen der jeweiligen Veranstaltung.
BIPs können und sollen auch Mitarbeitende und Hochschulen ansprechen und ermutigen, mit Kolleginnen und Kollegen im Ausland Lerneinheiten zu konzipieren, die bisher wenig Erfahrung mit dieser Form der Zusammenarbeit gesammelt haben. Zugleich bietet das Format auch einen möglichen Zugang zur Auslandserfahrung für Studierende, denen längere Auslandsaufenthalte aus unterschiedlichen Gründen gegebenenfalls nicht möglich sind. Für die Organisation und Umsetzung der BIPs stehen den zusammenarbeitenden Hochschulen Organisationsmittel zur Verfügung, die flexibel einsetzbar sind.
Um für ein BIP förderfähig zu sein, müssen Hochschulen und Konsortien verschiedene Kriterien erfüllen, die unten näher beschrieben werden. Insgesamt werden qualitativ und administrativ dieselben Anforderungen an teilnehmende Hochschulen gestellt, die bereits aus den regulären Erasmus+ Semester- und Jahresaufenthalten bekannt sind.
Wann kann ich einen Antrag stellen?
BIPs können einmal im Jahr mit dem KA131-Antrag zu einem europaweit einheitlichen Antragstermin beantragt werden. Die Antragsfristen finden Sie hier.
Wie und wo reiche ich einen Antrag ein?
BIPs können im Rahmen des KA131-Antrags über das Antragsportal der Europäischen Kommission beantragt werden. Hinweis: Um das Antragsportal zu öffnen, benötigen Sie einen Zugang über EU-Login. Es zählt dabei immer die zuletzt (fristgerecht) eingereichte Antragsversion.
An wen wende ich mich, wenn ich Fragen habe?
Bei Fragen zur Antragstellung wenden Sie sich bitte an uns per E-Mail unter Angabe Ihres Erasmus-Codes.
Ausführliche Informationen zu den Blended Intensive Programmes finden Sie in Deutsch sowie Englisch.
BIP-Arbeitsgemeinschaft
Sie interessieren sich für ein BIP und möchten mehr Informationen über die Programmvorgaben haben? Sie stehen vor der Umsetzung eines BIP und fragen sich, wie andere Hochschulen dies meistern? Sie würden sich über einen Peer-to-Peer-Austausch freuen? Dann könnte Ihnen die hochschulweite Austauschrunde zu den BIPs, geleitet von der Erasmus+ Expertin Melanie Hochstätter (Universität Konstanz), bestimmt weiterhelfen. Bei Interesse wenden Sie sich gerne an uns per E-Mail
Melanie Hochstätter über die BIP-Arbeitsgemeinschaft (BIP-AG)
Als Erasmus+ Expertin habe ich mir BIPs und Short-Term Mobility als Themenschwerpunkte für meine Tätigkeit ausgesucht und einige online-Sprechstunden und Workshops zu BIPs mitgestaltet, die aber nie ausreichten, um die vielen Fragen zu klären. So kam meiner Kollegin Janina Heker (Universität Mannheim) und mir die Idee zu einer regelmäßigen in Eigenregie organisierten Austauschrunde, in der sich alle, die BIPs einführen und planen wollten, treffen und bereits erarbeitete Materialien und Lösungsvorschläge miteinander teilen könnten. Ich habe einen Ordner (in der in Konstanz gehosteten Cloud) für unsere geteilten Materialien eingerichtet, und viele AG-Mitglieder stellen ihre Materialien anderen zur Verfügung, erleichtern so anderen Kolleginnen und Kollegen, vor allem den one person shows der Erasmus+ Koordination an den kleineren Hochschulen, das Einführen und Bewerben dieser neuen Programmlinie.
Seit Mai 2022 laden wir einmal im Monat zu einem Online-Treffen der BIP-AG ein. Manche AG-Teilnehmende haben schon etablierte Verfahren zur internen Bewerbung und Bedarfsermittlung solcher Projekte, andere fangen gerade erst an – der Austausch mit so vielen verschiedenen Blickwinkeln ist auch für mich enorm hilfreich und produktiv, es herrscht eine angenehme Atmosphäre, ich habe Spaß an unseren Treffen! Die Gruppe wächst und alle Interessierten sind weiterhin willkommen (bitte per E-Mail Kontakt aufnehmen). Die Initiative, die für eine Veranstaltung in Brüssel als „Task Force BIP“ betitelt wurde, ist unter den Koordinatorinnen und Koordinatoren auch als „BIP-Selbsthilfegruppe“ bekannt. Insofern, als dass die Gruppe eine Art Peer-to-Peer-Beratung darstellt, kann ich mit diesem Titel leben. 😊
In der Zwischenzeit haben wir Expertinnen mit der NA eine Kurzzusammenfassung der Programmlinie erarbeitet, die die gängigsten Fragen beantworten sollte („Ausführliche Informationen zu den Blended Intensive Programmes“), 2023 haben Janina Heker, Anne Poser (Friedrich-Schiller-Universität Jena) und ich einen Leitfaden für Fachbereichskoordinatorinnen und -koordinatoren verfasst, den wir vor allem für diejenigen geschrieben haben, die Lehrende sind, die die Erasmus+ Koordination nebenbei erledigen und sich und ihren Kolleginnen und Kollegen ein schnelles Bild der Programmlinie verschaffen müssen.
Melanie Hochstätter, Universität Konstanz, Dezember 2023