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Auswertung der Umfrage zur Nutzung von und Strategie zur internationalen Öffnung der Förderlinie KA131 - KA131 international

Die Programmgeneration Erasmus+ 2021-2027 startet nicht nur mit einem Fokus auf der Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Inklusion/sozialer Teilhabe, sondern auch mit einer Modernisierung der Mobilität mit Partnerländern, die (noch) nicht assoziiert sind.

Ab dem ersten Aufruf 2021 ist es Hochschulen in der Förderlinie „Mobilitätsprojekte im Hochschulbereich“, welche vornehmlich auf den Austausch innerhalb der Programmländer ausgerichtet ist, möglich, bis zu 20 % ihres insgesamt bewilligten Budgets für Outgoing-Mobilitäten in Partnerländer zu verwenden.

Durch die internationale Öffnung dieser Projekte für Outgoing-Mobilität wird ein Anstieg im akademischen Austausch und in der Zusammenarbeit mit Ländern weltweit erwartet. Da diese Aktivität den Austausch über Europa hinaus fördert, ist sie eine Chance, neue Regionen für die Mobilität von Mitarbeitenden und Studierenden zu erschließen und sich mit neuen Bereichen der internationalen Lehre und Forschung zu beschäftigen.

Eine Umfrage der NA DAAD zur Nutzung von und Strategie zur internationalen Öffnung der Förderlinie KA131 - KA131 international möchte nun ein erstes Stimmungsbild deutscher Hochschulen zu dieser Möglichkeit aufzeigen.

Datenerhebung

Die NA DAAD hat deutschen Hochschulen die Möglichkeit gegeben, sich im Zeitraum vom 06.-11.September 2021 an der Umfrage zu beteiligen. Im Rahmen der Befragung konnten Hochschulen Angaben zu ihren strategischen Überlegungen machen und durch Mehrfachauswahl prioritäre Regionen benennen.

Insgesamt beteiligten sich 123 Hochschulen an der Umfrage, von denen 116 Hochschulen die Nutzung der Mittel für internationale Mobilität im Antrag 2021 beantragt hatten – dies entspricht einem Anteil von circa 94%.

Umfrageergebnisse und Interpretation

1. Strategie

Die Analyse zeigt, dass weniger als die Hälfte der teilnehmenden Hochschulen für die erste Beantragung eine Strategie zur Nutzung von KA131 international aufgestellt haben (48 HS mit Strategie und 68 Hochschulen ohne Strategie).

Sofern bereits eine Strategie besteht, hatten Hochschulen die Möglichkeit anzugeben, wie sie die Verausgabung der Mittel hochschulintern gestalten. Hierfür waren Mehrfachnennungen möglich: der Großteil dieser Hochschulen gibt an, dass sie die Mittel zur Kontinuität bereits bestehender Partnerschaften und Fachbereiche nutzen möchten (44 von 48 HS). Die Umfrage macht zudem deutlich, dass das Interesse seitens der deutschen Hochschulen eine Erweiterung bereits bestehender Erasmus+ Partnerschaften um neue Fachbereiche vorzunehmen eher gering ist (42 von 48 HS). Die Hälfte der Befragten geben an (24 HS), dass sie die KA131 international Mittel zum Aufbau gänzlich neuer Partnerschaften nutzen möchten.

Von den knapp 60 % der Hochschulen, die noch keine Strategie zur Nutzung der KA131international an Ihrer Hochschule etabliert haben, gaben einige an, dass eine Strategie zur Nutzung von KA131 international derzeit ausgearbeitet wird und erst mit Einführung der Förderlinie KA171 zum Call 2022 richtig zum Tragen kommt. Daher stehen bei einigen dieser Projektträger im Aufruf 2021 erstmal die Unterstützung bereits bestehender KA107-Partnerschaften und die Kontinuität (besonders vor dem Hintergrund einer nicht möglichen Antragstellung in KA171 im Aufruf 2021) im Vordergrund.

2. Nachfrage der Regionen und nachgefragte Mobilitätsarten:

Wie die grafische Darstellung der geplanten Nutzung der KA131 international Mittel nach Regionen zeigt, können drei Zielregionen identifiziert werden, an denen deutsche Hochschulen, die sich an der Umfrage beteiligt haben, ein besonders hohes Interesse hegen:

  • Region 14: UK Schweiz und Faröer Island
  • Region 13: Other industrialised countries
  • Region 8: Lateinamerika

Die Förderung der Region 14 ist in jedem Fall besonders hervorzuheben, da in der neuen Programmgeneration unter Region 14 Drittländer förderfähig sind, die nicht mit dem Erasmus+ Programm assoziiert sind. Hier ist klar erkennbar, dass von deutschen Hochschulen weiterhin ein klares Interesse besteht, mit den Ländern zu kooperieren, die sich an der neuen Erasmus+ Programmgeneration nicht (mehr) beteiligen, wie das UK und die Schweiz.

Wie die geplante Nutzung der KA131 international Mittel nach Regionen auch zeigt, besteht bei den meisten Hochschulen noch eine Unklarheit, für welche Regionen die Mittel verausgabt werden sollen. Dies deckt sich auch mit den Angaben, dass einige Hochschulen die neuen Fördermöglichkeiten zu Beginn der neuen Erasmus+ Programgeneration sukzessive Gebrauch machen möchten. Darüber hinaus gaben einige Hochschulkoordinatorinnen und -koordinatoren in Freitextfeldern an, dass zur Auswahl neuer Erasmus+ Destinationen ein sogenannter „Bottom-up“-Ansatz Anwendung finden soll. Demnach werden neue Kontakte häufig über die Fachbereiche geknüpft. Ebenso soll künftig auch der mehrheitliche Wunsch von Studierenden bei der Auswahl zukünftiger Erasmus+ Partnerschaften berücksichtigt werden.

Hochschulen möchten also mehrheitlich Auslandsstudien fördern, während einige Hochschulen den Fördermöglichkeiten der Auslandspraktika ablehnend gegenüberstehen. Bei den Personalmobilitäten ist das Verhältnis eher ausgeglichen, es ist eine leichte Präferenz zur Förderung von Personalmobilität zu Lehrzwecken zu erkennen.

3. Geografische Vielfalt:

Die Nutzung des Budgets für die internationale Mobilität soll laut EU KOM eine breit gefächerte Nutzung mit mehreren internationalen Partnern in einem diversifizierten geografischen Mix umfassen. Diese Entwicklung gilt es im Zuge der Einführung und Umsetzung zu evaluieren.

Ausblick

Die dargelegten Ergebnisse zeigen, welche Chancen und Herausforderungen die internationale Öffnung der Förderlinie KA 131 für Mobilitäten mit Partnerländern mit sich bringt. Einerseits machen die Umfrageergebnisse deutlich, dass KA 131 von der überwiegenden Mehrheit der Hochschulen gut angenommen wird. Andererseits weisen sie auf Unterschiede in der Umsetzung bei den Hochschulen hin: Neue Mitgliedshochschulen werden sich schrittweise an die Inhalte der neuen Förderlinie annähern. Hochschulen, die in der Programmgeneration 2014-2020 bereits Erfahrung in der Förderlinie KA 107 sammeln konnten, werden vorrangig bereits bestehende Partnerschaften fortsetzen und erweitern. Für die NA DAAD besteht nun die Herausforderung, Hochschulen mit teils sehr unterschiedlichen Ausgangsvoraussetzungen zu beraten. Deshalb wird das Beratungsangebot erweitert, indem das Außennetzwerk vermehrt mit eingebunden wird, um auch die Perspektive aus den Partnerländern zu berücksichtigen Zudem findet alle zwei Wochen eine Online-Beratungssprechstunde statt. Eine weitere bevorstehende Aufgabe ist die Überführung des Arbeitskreises KA 107 der alten Programmgeneration in die neue Arbeitsgruppe internationale Mobilität. Im Hinblick auf das überdurchschnittliche Interesse der Hochschulen an der Region 14 wird sich die NA auch für die Klärung offener Fragen für die Förderung von Mobilitäten mit dem UK insbesondere in Bezug auf die Visa- und Einreisebestimmungen einsetzen. Hierfür stehen wir in engem Austausch mit den zuständigen Behörden und unserer Partnerinstitution, dem British Council.

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