Erasmus+ Enriching lives, opening minds.

Mit Erasmus+ von einer deutschen Kleinstadt in die polnische Hauptstadt

privat/ DAAD

Von Passau nach Warschau, von Kleinstadt in die Hauptstadt. Im September 2023 habe ich mich mit dem Zug auf meine Reise nach Warschau, in die Hauptstadt Polens gemacht. Eigentlich studiere ich in Passau, in Niederbayern. Eine wunderschöne kleine Altstadt mit drei Flüssen und einer großartigen Universität. Doch mein Studiengang sieht es vor, im Laufe der Zeit für zwei Semester im Ausland zu studieren. Das war mir selbstverständlich bewusst, doch kurz vor Beginn wurde mir nochmal klar, dass ich weit weg sein werde und mein persönliches Umfeld für eine Zeit verlasse. Im Nachhinein kann ich sagen, dass es eine großartige Zeit gewesen ist und man jede Distanz auch überbrücken kann, wenn man möchte. Den Auslandsaufenthalt konnte ich mit einer finanziellen Zusatzförderung absolvieren. Als Erstakademiker in meiner Familie bietet mir Erasmus+ die Chance auf eine erweiterte Förderung, welche mir spürbar geholfen hat.

Erste Erfahrungen vor Ort

Für ganze zwei Semester habe ich in Warschau gelebt. Begonnen habe ich im September 2023 mit einem Intensivsprachkurs, der die Basis für mein weiteres Studium gelegt hatte. Dort traf ich bereits auf die ersten Studierenden, die mit mir diese Zeit im Ausland verbringen sollten. Der Sprachkurs war ein super Einstieg, um die Grundlagen der polnischen Sprache zu verstehen und den Alltag zu meistern. Gleichzeitig kamen wir alle in einer kleineren Gruppe in Kontakt und bauten früh Freundschaften auf. Das ist sehr angenehm gewesen, wenn man bedenkt wie viele Studierende in Warschau sind und man selten in kleinen Gruppen zusammenkommt.

Erasmus+ Erfahrungsbericht Gebäude 02 724x642

privat/ DAAD

Mehr als nur ein Studienaufenthalt

Über das erste Semester hinweg habe ich unglaublich viel erlebt. Seien es Reisen durch Polen, die Erkundung der Hauptstadt oder die vielen Tage an der Uni und gelegentlichen Abende in Kneipen mit meinen Freund*innen. Es ist schwer zu beschreiben, wie vielfältig diese Zeit gewesen ist und wie oft ich etwas Neues entdecken konnte. Neue Menschen, neue Geschichten und neue Orte prägten meine Zeit. Die Sorge davor Anschluss zu finden, mag einen zu Beginn erwischen und ja, sie ist auch unter anderen verbreitet, jedoch kann ich bestätigten, dass mit einer Offenheit gegenüber dem Neuen jede*r einen Platz findet. Es gibt unzählige Angebote der studentischen Erasmus-Organisation vor Ort (ESN), welche wirklich für alle etwas bieten. Auch durch die Teilnahme an Kursen an der Uni oder das Wohnen im Wohnheim bietet Möglichkeiten neue Leute kennenzulernen. Am Ende lässt sich die Art und Weise soziale Kontakte aufzubauen mit der an der Heimatuniversität vergleichen und unterscheidet sich nicht sonderlich.

Erasmus+ Erfahrungsbericht Gebäude 03 724x967

privat/ DAAD

Ankommen

Der Fakt, dass ich für zwei Semester, also zehn Monate in Warschau gewesen bin, ermöglichte es mir meinen Auslandsaufenthalt nicht nur als kurzes Abenteuer anzugehen, sondern in Ruhe anzukommen und mir einen Alltag aufzubauen. Das ist etwas, was ich vielen empfehlen würde, die die Zeit und Lust mitbringen, ihren Aufenthalt so zu gestalten. Der Übergang in das zweite Semester ermöglichte mir während des Auslandstudiums zur Ruhe zu kommen und meine Zeit etwas zu reflektieren oder auch mal nachhause zu fahren.

Erasmus+ Erfahrungsbericht Gebäude 724x946

privat/ DAAD

Mein neues Zuhause

Einer der prägendsten Erinnerungen an meine Zeit in Warschau bleibt meine Unterkunft. Die Menschen und das Zimmer haben mich über die ganze Zeit hinweg begleitet. Das klingt dramatisch, meint aber vielmehr, wie wichtig mir der Ort geworden ist, obwohl er anfangs nur zum Schlafen da war. Mein Zimmer befand sich in einem Wohnheim mit zehn Stöcken und wurde jeweils mit einer anderen Person geteilt. Das mag für viele eine Herausforderung sein, doch habe ich viele Menschen kennengelernt, die es schlussendlich sehr positiv erlebt haben.

Mein Mitbewohner kommt aus Usbekistan und studierte bereits ein paar Jahre in Warschau. Wir kamen super miteinander klar und bis heute ist daraus eine Freundschaft geworden. Sicherlich war es ab und zu schwierig und ich wünschte mir etwas mehr Privatsphäre, aber für den Zeitraum war es sehr gut. Auch die vielen anderen Leute, die ich dort kennengelernt habe, machten die Zeit für mich so besonders. Hier hatte ich die Möglichkeit auch abseits der „Erasmus-Blase“ Menschen unterschiedlicher Herkunft kennenzulernen und meine Zeit mit ihnen zu verbringen.

Das zweite Semester

Zu Beginn des zweiten Semesters lernte ich wieder viele neue Menschen kennen, die nun ihr erstes Semester im Ausland begonnen und hatte gleichzeitig die vorhandene Erfahrung, die mir eine gewisse Routine mitgab. Auch dieses Semester war geprägt von vielen schönen Erlebnissen. Das Studium an der Universität konnte ich etwas vertiefen und belegte unter anderem einen weiteren Polnisch-Kurs mit Freund*innen aus dem ersten Semester, die auch vor Ort geblieben sind.

Fazit

Nach zwei Semester war ich froh wieder nachhause zu gehen, aber ich war auch froh zwei Semester dort gewesen zu sein und nicht kürzer. Meine Zeit im Ausland bot mir eine gute Perspektive aus einem anderen Blickwinkel und war voll von großartigen Momenten, die ich nie vergessen werde. Das wünsche ich jedem und kann es empfehlen zu nutzen, wenn man das Erasmus-Programm in Betracht zieht.

Erasmus+ Erfahrungsbericht Skyline 724x397

privat/ DAAD

Nach oben