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Der ASEM-Bildungsprozess

Das Asia-Europe Meeting (ASEM) ist eine Politikplattform mit dem Ziel, die Beziehungen zwischen Europa und Asien auf verschiedenen Ebenen durch einen informellen Politikdialog zu stärken.

Thematisch umfasst er die drei Säulen „Politik“, „Wirtschaft“ sowie „Soziales, Kultur und Bildung“. Der ASEM-Bildungsprozess (AEP) wurde 2008 unter der Säule Soziales, Kultur und Bildung des Asia-Europe Meetings angestoßen und bietet bildungspolitischen Akteuren aus Asien und Europa ein Forum für Dialog und Austausch.

Die Mitgliedstaaten des Asia-Europe Meetings

Das Asia-Europe Meeting setzt sich aus den folgenden 53 Mitgliedern zusammen:

Asem-karte
© ASEM Education Secretariat

Europa (blau)
Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Europäische Union, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Zypern

Asien (rot)
ASEAN-Sekretariat, Australien, Bangladesch, Brunei Darussalam, China, Indien, Indonesien, Japan, Kambodscha, Kasachstan, Korea, Laos, Malaysia, Mongolei, Myanmar, Neuseeland, Pakistan, Philippinen, Russische Föderation, Singapur, Thailand, Vietnam

Zusammenarbeit auf zwei Ebenen

Die Zusammenarbeit der Akteure im ASEM-Bildungsprozess teilt sich in zwei Bereiche.

Auf politischer Ebene treffen sich die Bildungsminister der ASEM-Mitgliedsstaaten alle zwei Jahre. Vorbereitet werden diese Treffen in Senior Officials‘ Meetings (SOMs), zu denen Arbeits- bzw. Expertengruppen inhaltlich zuliefern. Ziel ist es, die Ergebnisse der verschiedenen ASEM-Projektinitiativen sowie der Expertengruppen in politische Leitlinien zu formulieren.
Die Ergebnisse der Ministerkonferenzen werden in den sogenannten Chair’s Conclusions festgehalten, welche die Richtung des AEP für die nächsten zwei Jahre, bis zur nächsten Ministerkonferenz, vorgeben.
Beim sechsten ASEM Education Ministers’ Meeting (ASEMME6), das 2017 in Seoul, Republik Korea, stattfand, wurde erstmalig eine Ministererklärung verabschiedet – die Seoul Declaration. Unter dem Titel "Enhancing Collaboration between Asia and Europe in Education and Training – a Vision for the Next Decade" wurde der Rahmen für die nächsten zehn Jahre festgelegt. Auch weiterhin sollen das gegenseitige Verständnis und Vertrauen aufgebaut und vertieft werden. Zentrales Element der Seoul Declaration ist die Stärkung der sogenannten „people-to-people connectivity“, also der Vernetzung der verschiedenen gesellschaftlichen Zielgruppen.
Zuletzt kamen die ASEM-Bildungsministerinnen und -minister im Januar 2024 zum ASEMME9  in Malta zusammen, die Konferenz stand unter dem Motto „Leaving no one behind“. Die nächste Ministerkonferenz, ASEMME10, wird voraussichtlich Ende 2026 in Indien stattfinden.

Die projektorientierte Zusammenarbeit findet in Form von verschiedenen ASEM-Initiativen, z.B. Arbeitsgruppen, Konferenzen, Summer Schools oder Stipendienprogrammen, statt. Diese Initiativen fördern gezielt den Austausch von Studierenden, Dozenten und Wissenschaftlern und tragen zum interkulturellen sowie Wissensaustausch bei. Neben transregionalen Kooperationsprojekten umfasst die projektorientierte Zusammenarbeit ebenfalls den fachlichen Austausch in Arbeits- und Expertengruppen zu Themen transregionaler Bildungszusammenarbeit. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen sowie der Initiativen fließen in die thematische Gestaltung der SOMs und ASEMMEs mit ein.
Aktuell bestehen die vier nachfolgenden Expertengruppen (EG):
-    ASEM EG Sustainable Development Goals and Education (EG 1)
-    ASEM EG Recognition and Balanced Mobility (EG 2)
-    ASEM EG Lifelong Learning and TVET (EG 3)
-    ASEM EG Digitalisation (EG 4)

Deutschland hat seit 2019 den Vorsitz für die Expertengruppe 4 zur Digitalisierung inne.

Beteiligte Akteure national und international

Koordiniert wird der ASEM-Bildungsprozess vom ASEM Education Secretariat (AES). Im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ist das Referat EU04 "Erasmus+ Politikunterstützung" der NA DAAD für die deutsche Beteiligung am ASEM-Bildungsprozess zuständig.

NA DAAD

Die Nationale Agentur für Erasmus+ Hochschulzusammenarbeit, kurz NA DAAD, ist für die Verstetigung des Bildungsprozesses und die Koordination der deutschen Beteiligung an ASEM-Initiativen und Expertengruppen verantwortlich. Sie fungiert als Schnittstelle zwischen der politischen Ebene und den deutschen Hochschulen. Beispielsweise unterstützt die NA DAAD die politische Ebene durch Vorbereitung und Begleitung deutscher Delegationen zu den ASEM-Bildungsministertreffen und den SOMs. Darüber hinaus berät die NA DAAD die deutschen Hochschulen über Themen und Fördermöglichkeiten, die zu einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen Europa und Asien beitragen können.

ASEM-Bildungssekretariat

Das ASEM Education Secretariat (AES) begleitet und koordiniert den ASEM-Bildungsprozess und die Initiativen der politischen- und projektorientierten Zusammenarbeit. Das AES wird im Wechsel zwischen europäischen und asiatischen Staaten für vier Jahre von einem ASEM-Mitglied geleitet. Für den Zeitraum 2022-2026 hat Italien diese Aufgabe übernommen.

Auf deutscher Seite sind neben dem BMBF und dem DAAD ebenfalls Akteure wie die Hochschulrektorenkonferenz (HRK), die Kultusministerkonferenz (KMK) sowie Hochschulen und Studierende am ASEM-Bildungsprozess beteiligt.
Zu den wichtigsten beteiligten internationalen Einrichtungen zählen die Asia-Europe Foundation (ASEF), die UNESCO, die European Students‘ Union (ESU), die European University Association (EUA), die European Association for Quality Assurance in Higher Education (ENQA), die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sowie das Regional Centre for Higher Education and Development der Southeast Asian Ministers of Education Organization (SEAMEO-RIHED).

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