Austausch mit Hochschulen des westlichen Balkans
Bologna-Netzwerkkonferenz in Belgrad bringt Partner aus Deutschland und der Westbalkan-Region zusammen
Der Austausch mit den Ländern des westlichen Balkans wird derzeit in vielen Bereichen intensiviert. Während politisch jedoch seit vielen Jahren um die EU-Beitrittsperspektiven dieser Länder gerungen wird, sind Albanien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien seit nunmehr 20 Jahren Mitglieder des Europäischen Hochschulraums (EHR).
Um bestehende Partnerschaften mit Hochschulen in der Region zu intensivieren und neue anzubahnen, fand am 19. und 20. Oktober 2023 die „Bologna Hub Conference in the Western Balkans“ statt. Unter dem Motto „Sharing Knowledge – Buildung Networks“ fanden sich fast 70 Teilnehmende im feierlichen Rektoratssaal der Universität Belgrad ein und verfolgten am ersten Tag der Veranstaltung die verschiedenen Vorträge und Diskussionsrunden zu aktuellen
Entwicklungen des Bologna-Prozesses und der europäischen Hochschulstrategie.
Zum Auftakt gingen Experten aus der Region auf den Stand der Umsetzung der Bologna-Reformen in den Westbalkan-Ländern ein und schilderten die Erfahrungen Serbiens aus den fünf Jahren der vollen Beteiligung an Erasmus+ als Programmland.
Die Diskussionsrunde unter dem Titel „Enhancing Cooperation between Higher Education Institutions in the EHEA“ brachte anschließend europäische und regionale Perspektiven auf die Zusammenarbeit im Hochschulbereich zusammen. Die beiden Vertreter der Universität Belgrad und der Humboldt-Universität Berlin präsentierten dabei mit ihrer Hochschulallianz Circle.U ein sehr gelungenes Beispiel für die deutsch-serbische Kooperation in einem der europäischen Hochschulverbünde.
Weitere Vorträge zu Kernthemen der Bologna-Reformen wie der Anerkennung von Studienleistungen und Abschlüssen, der Qualitätssicherung im Hochschulbereich und der Qualifikationsrahmen stießen ebenso auf großes Interesse wie die Präsentationen zu aktuellen Entwicklungen der europäischen Hochschulstrategie. Mit der European University Alliance for Global Health (EUGLOH), an der die Ludwig-Maximilians-Universität München und die Universität Novi Sad beteiligt sind, wurde dabei ein weiterer Hochschulverbund mit deutsch-serbischer Beteiligung vorgestellt, bevor abschließend der Vertreter der Hochschule Darmstadt zwei Projekte zur Umsetzung eines gemeinsamen europäischen Hochschulabschlusses und der Ausarbeitung eines rechtlichen Statuts für Hochschulallianzen präsentierte.
Der zweite Tag der Veranstaltung stand dann ganz im Zeichen des Austauschs der Hochschulangehörigen aus Deutschland mit ihren Kolleginnen und Kollegen der Westbalkan-Region. Beispielhaft schilderten Vertreterinnen der Universität des Saarlandes und der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, wie vielfältig sich die Kooperationen mit Serbien und anderen Ländern in der Region entwickeln können. Den Abschluss der Konferenz bildete schließlich die Networking-Session, aus der sich Kontakte und Anknüpfungspunkte für den weiteren Austausch ergeben haben.
Die Präsentationsfolien finden Sie auf der Infoseite zur Veranstaltung.
Die Zusammenarbeit mit dem Westbalkan ist ein Schwerpunk der NA DAAD. Im September 2023 fand ein Kontaktseminar mit über 110 Hochschulvertreterinnen und -vertretern, NAs und NEOs der Region an der Universität Regensburg statt:
TCA with Focus on Southeastern Europe: A New Vision for European Cooperation, 10.-12. September 2023.