17.04.2018 | Kategorie Auswertung und Statistik
Studierendenbefragung 2017 - Positive Bewertung der Anerkennungspraxis
Zum sechsten Mal veröffentlicht die NA DAAD die Publikation „Anerkennung – (k)ein Problem?“. Die aktuelle Ausgabe basiert auf den Angaben von rund 7000 Studierenden, die 2017 in einer Umfrage über ihre Erfahrungen mit der Anerkennung von im Ausland erbrachten Studienleistungen berichteten.
Insgesamt positive Bewertung der Anerkennungspraxis
Die Umfrageergebnisse lassen eine insgesamt positive Bewertung der Anerkennungspraxis zu. Bei den Studienaufenthalten erkennen deutsche Hochschulen im Schnitt drei Viertel der im Ausland erbrachten Studienleistungen an. Dabei ist zu berücksichtigen, dass nur knapp mehr als die Hälfte der Befragten eine vollständige Anerkennung beabsichtigte und diese auch in Aussicht hatte. So konnten 53 Prozent der Studierenden nach Rückmeldung ihrer Heimathochschule vor dem Auslandsaufenthalt mit einer vollständigen Anerkennung rechnen; 80 Prozent von ihnen haben das auch erreicht. Mit dem Umfang der Anerkennung zeigten sich drei Viertel der Befragten zufrieden.
Noch immer kein Automatismus
Gleichzeitig zeigt die Auswertung, dass die Anerkennung noch immer kein Automatismus ist – auch nicht bei Studienaufenthalten innerhalb des Europäischen Hochschulraums. Dies ist nicht zuletzt mit Blick auf die aktuelle Initiative der Europäischen Kommission von Interesse, die automatische Anerkennung von Auslandsstudienaufenthalten und Abschlüssen in der EU mittels einer Empfehlung an den Europäischen Rat weiter voran zu bringen.
Lernvereinbarungen und mobilitätsfördernde Studienstrukturen begünstigen die Anerkennung
Die Anerkennung hängt von diversen Faktoren ab. So haben Studierende mit einer Lernvereinbarung in der Regel Aussicht auf eine höhere Anerkennungsquote. Ebenfalls gute Anerkennungsergebnisse erzielen Auslandsaufenthalte, die verpflichtend waren oder durch die Struktur des Studienprogramms unterstützt wurden.
Weitere Ergebnisse der Untersuchung im Auszug:
- Versagte Anerkennung geht häufig auf „wesentliche Abweichungen bei den fachlichen Inhalten“ der Studienleistungen zurück.
- Kleine Fachhochschulen punkten mit einer überdurchschnittlich hohen Anerkennungsquote von 86%; dem gegenüber erreichen große Universitäten eine Anerkennungsquote von nur 72%.
- Nur jeder vierte Studierende gibt an, über die Möglichkeit zum Widerspruch der Anerkennungsentscheidung informiert worden zu sein.