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Dritte reguläre Ausschreibung der „Europäischen Hochschulen“: Deutsche Hochschulen weiter auf Erfolgskurs

Oliver Reetz/DAAD

Die EU-Kommission hat am 28.06.2024 die Ergebnisse für die Auswahlrunde 2024 der Erasmus+ Europäischen Hochschulen bekanntgegeben

Topic 1: Entwicklung einer tiefgreifenden institutionellen transnationalen Zusammenarbeit
(neu ausgewählte Allianzen)

Unter diesem Förderbereich wurden aus 56 europaweit eingereichten Anträgen insgesamt 14 neue Europäische Hochschulallianzen ausgewählt. Die bewilligten Allianzen werden über vier Jahre mit einem Budget von jeweils bis zu 14,4 Millionen Euro gefördert. Für diesen Förderbereich stand ein Budget von insgesamt 187,7 Millionen Euro zur Verfügung.  

Besonders hervorzuheben ist das erfolgreiche Abschneiden aus Deutschland: 15 deutsche Hochschulen sind an allen 14 ausgewählten Allianzen beteiligt. Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs) aus Deutschland sind mit 9 Beteiligungen besonders gut vertreten.

Von deutschen Hochschulen koordinierte Hochschulallianzen 2024
(Topic 1)

Hochschulen Hochschulallianz
Bauhaus-Universität Weimar BAUHAUS4EUA - European University for Resilient, Sustainable, Inclusive and Beautiful Regions
Hochschule Offenburg CHALLENGE.EU - Cultivating Holistic SustAinable CoLLaborations: ENGaging Excellence in European Universities
Technische Universität Chemnitz Across - European University for Cross-Border Knowledge Sharing
Technische Universität Ilmenau SUNRISE - Smaller (strategic) Universities Network for Regional Innovative and Sustainable Evolution

    

Weitere Hochschulallianzen mit deutscher Beteiligung 2024
(Topic 1)

Hochschulen Hochschulallianz
Europa-Universität Flensburg EMERGE - Empowering the Margins of Europe through Regional and Global Engagement
FernUniversität in Hagen OpenEU - The learner-centred, inclusive, digital and green Open European University for the strengthening of the European Higher Education Area
Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin EUonAIR - European University on AI in Curricula, Smart UniverCity and (Return)Mobility
Hochschule Heilbronn EUonAIR - European University on AI in Curricula, Smart UniverCity and (Return)Mobility
Hochschule Stralsund EUNICoast - The European University of Islands, Ports and Coastal Territories
Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg ARTEMIS - Alliance for Regional Transition, Equality, Mobility, Inclusion, and Sustainability
Technische Hochschule Deggendorf HEROES - Higher Education for Resilience-Oriented and Empowered Societies
Technische Hochschule Ingolstadt ACE2EU - Applied, Connected, Entrepreneurial and Engaged – European University
Technische Hochschule Köln PIONEER - The European University for Future Cities
Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt UNINOVIS - DATA FOR L.I.F.E.
Universität Greifswald KreativEU - Knowledge and Creativity European University

    

Topic 2: Schaffung einer Praxisgemeinschaft von Europäischen Hochschulallianzen

Unter dem Förderbereich „Topic 2: Community of Practice“ wurde aus 4 europaweit eingereichten Anträgen ein Projekt zur Schaffung einer Praxisgemeinschaft von Europäischen Hochschulallianzen ausgewählt. Hierfür stand ein Budget von 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Das Projekt soll nicht nur das Peer-Learning zwischen den Allianzen verstärken, sondern auch die Verbreitung von Ergebnissen im gesamten Hochschulsektor fördern. Am ausgewählten Projekt mit dem Namen „FOR-EU4ALL – FORum of European Universities for All“ sind alle nunmehr 64 bestehenden Allianzen als Voll- bzw. assoziierte Partner beteiligt.

Deutsche Beteiligung als Vollpartner
(Topic 2, Projekt FOR-EU4ALL)

European University Alliance e.V., legal entity der Allianz 4EU+ mit Sitz in Deutschland / Karl-Ruprecht Universität Heidelberg
Technische Universität Berlin (Koordination der Allianz ENHANCE)
Universität zu Köln (Koordination der Allianz EUniWell)

Die Europäischen Hochschulallianzen umfassen ein breites Spektrum von Hochschuleinrichtungen aus ganz Europa und reichen von Hochschulen für Angewandte Wissenschaften über künstlerische Hochschulen bis hin zu Technischen und klassischen Universitäten. Thematisch verfolgen einige Allianzen einen eher gesamtheitlichen, multidisziplinären Ansatz andere konzentrieren sich auf bestimmte Themen wie beispielsweise Digitalisierung, Nachhaltigkeit oder Ingenieurwesen.

Nach den beiden Ausschreibungen in den Jahren 2022 und 2023 gibt es nun europaweit 64 „Europäische Hochschulen“, an denen mehr als 560 Hochschulen aus 35 Ländern beteiligt sind, darunter alle EU-Mitgliedstaaten, Island, Norwegen, Albanien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Nord Mazedonien, Serbien und die Türkei. Aus Deutschland sind insgesamt 66 Hochschulen (17 HAWs und 49 Universitäten) an 58 der bestehenden 64 Europäischen Hochschulallianzen beteiligt.

Die Pressemitteilungen der EU-Kommission und des DAAD sowie die Liste der bewilligten Allianzen finden Sie untenstehend unter "Weiterführende Informationen".

Was sind „Europäische Hochschulen“?

Die Initiative geht zurück auf die Rede von Emmanuel Macron an der Sorbonne 2017. Nach zwei Pilotausschreibungen in den Jahren 2019 und 2020 wird die Initiative in der aktuellen Erasmus+ Programmgeneration (2021-2027) vollständig ausgerollt. Für die gesamte Laufzeit stehen voraussichtlich rund 1,1 Milliarden Euro zur Verfügung. Damit sollte eine Ausweitung auf 60 Allianzen mit 500 beteiligten Hochschulen bis Mitte 2024 ermöglicht werden. Mindestens zehn Prozent der Hochschulen in Europa sollen an der Initiative beteiligt werden.

Bei den Europäischen Hochschulen werden Hochschulallianzen gebildet, die die Stärken und die Vielfalt europäischer Forschung und Lehre in neuen Strukturen bündeln. Die beteiligten Hochschulen entwickeln grenzüberschreitend eine langfristige strukturelle und nachhaltige Zusammenarbeit in Bildung, Forschung und Innovation.

Die Hochschulallianzen erarbeiten Langzeitstrategien, deren Kern zumeist innovative und standortübergreifende Lehrformate sind. Es werden gemeinsame, themenorientierte Studiengänge entwickelt und abgestimmte Curricula, automatische Anerkennung von Studienleistungen sowie ein gemeinsamer inter-universitärer Campus angestrebt.

Darüber hinaus sollen Europäische Hochschulen als Vorbilder für bewährte Praxis die Qualität, die internationale Wettbewerbsfähigkeit und die Attraktivität der europäischen Hochschullandschaft schrittweise weiter steigern und durch die Förderung von wissenschaftlicher Spitzenleistung eine tragende Rolle im europäischen Bildungsraum einnehmen.

Das nationale Begleitprogramm des DAAD

Mit BMBF-Mitteln bietet der DAAD den beteiligten deutschen Hochschulen, wie bereits in den Vorjahren zusätzliche Unterstützung in Form eines nationalen Begleitprogramms an und leistet damit auf nationaler Ebene einen Beitrag zu einer erfolgreichen Umsetzung der EU-Initiative.

Weitere Infos zum nationalen Begleitprogramm finden Sie auf der DAAD-Webseite.

Ausblick

Die Ausschreibung 2024 war voraussichtlich die letzte in der aktuellen Erasmus Programmgeneration (2021-2027). Aktuell laufen bei der EU Planungen zur weiteren Finanzierung: Neben einer zweijährigen Verlängerung von bereits ausgewählten Hochschulallianzen arbeitet die Europäische Kommission gemeinsam mit den Mitgliedsstaaten und beteiligten Hochschulen an einem Investitionsplan für die Zeit nach 2028.

Kontakt

Foto von Beate Körner

Beate Körner

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