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1. Allgemeine Angaben

Abb. 1.1
Gemessen an den jeweiligen Anteilen an auslandsmobilen Studierenden an deutschen Hochschulen insgesamt sind die Studierenden von Universitäten in der Umfrage etwas höher repräsentiert als die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) bzw. Fachhochschulen, die entsprechend geringer vertreten sind.¹ Dieser Umstand könnte darauf zurückzuführen sein, dass in der Umfrage ausschließlich Studienaufenthalte thematisiert wurden, nicht aber etwa Auslandspraktika, bei denen die HAW-Studierenden prozentual in der Regel höher vertreten sind. Insgesamt gesehen ist die Beteiligung der verschiedenen Hochschularten an der Umfrage damit repräsentativ.

¹ Daten – Wissenschaft weltoffen (wissenschaft-weltoffen.de), Die Anteile auslandsmobiler Studierenden an deutschen Hochschulen wurden auf Basis der hier genannten Daten für 2016 berechnet.
² NA DAAD: Anerkennung – (k)ein Problem 2017, S. 68.

Abb. 1.2
Die Beteiligung von Bachelor- und Masterstudierenden an der Umfrage entspricht in etwa ihrem Anteil an auslandsmobilen Studierenden an deutschen Hochschulen insgesamt. Bei den Bachelor-Studierenden liegt ihr Anteil um 4% höher, bei den Master-Studierenden um 9%. Eine niedrigere Erfassung liegt bei den sonstigen Abschlüssen vor. Ihr Anteil liegt um 13% niedriger als es ihrem Anteil an auslandsmobilen Studierenden an deutschen Hochschulen entspricht. Insgesamt gesehen ist die Beteiligung der verschiedenen Studienabschlüsse an der Umfrage damit repräsentativ.³

³ Daten – Wissenschaft weltoffen (wissenschaft-weltoffen.de), Download aller Bilddateien, wwo 2022 kompakt_14.png Die Berechnung der Anteile der verschiedenen Studienabschlüsse erfolgte auf Grundlage der hier genannten Daten für 2016.

Abb. 1.3
Bei den Studienfächern dominieren wie in den Umfragen zuvor mit großem Abstand die Wirtschaftswissenschaften, sie repräsentieren seit vielen Jahren ca. ein Viertel der Befragten. An zweiter Stelle folgen die Ingenieurwissenschaften, die mit 16% deutlich stärker vertreten sind als in den vorangegangenen Befragungen (ca. 10%). Einen Aufwuchs um 3% erleben ebenfalls die Rechtswissenschaften. Etwas schwächer vertreten als sonst sind dagegen die Sprach- und Sozialwissenschaften, die Rückgänge zu verzeichnen haben (-4% bzw. -2%). Möglicherweise gehen die Verschiebungen bei den Studienfächern auf die Besonderheit der pandemie-bedingten Studiensituation an den Gasthochschulen mit ihren hohen digitalen Anteilen in Lehre und Freizeit sowie die neuen hybriden bzw. virtuellen Aufenthaltsarten zurück. Für manche Studienfächer, z.B. technisch-naturwissenschaftliche, mögen diese Umstände geeigneter sein als für andere, in denen es, wie z.B. in den Sprachwissenschaften, sehr auf den unvermittelten persönlichen Kontakt ankommt.

Abb. 1.4
Die Finanzierung der im Befragungszeitraum durchgeführten Auslandsmobilitäten (SoSe 2020 bis SoSe 2021) erfolgte wie in der Vergangenheit auch aus verschiedenen Quellen. Auffällig ist vor allem der deutlich gestiegene Anteil des Erasmus+ Programms. Die Hauptursache dafür dürfte insbesondere die Auswahl der besuchten Gastländer sein, die zum großen Teil zu den Erasmus+ Programmländern gehören (s. Abb. 1.6.).

Abb. 1.5
86% der Befragten – und damit so viele wie nie zuvor – absolvierten eine Auslandsmobilität an einer Gasthochschule des Europäischen Hochschulraums (EHR)⁴. Der Anteil der Studienaufenthalte außerhalb des EHR fällt dagegen mit nur 14% deutlich niedriger aus als 2017 (29%) und 2019 (27%).

⁴ Der Europäische Hochschulraum umfasst neben den 27 EU-Ländern die folgenden 22 Länder: Albanien, Andorra, Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Bosnien und Herzegowina, Georgien, Island, Kasachstan, Liechtenstein, Moldawien, Montenegro, Nordmazedonien, Norwegen, Russland, San Marino, Schweiz, Serbien, Türkei, Ukraine, Vatikan, Vereinigte Königreich.

Abb. 1.6
Fast alle Studierenden, die ihren Studienaufenthalt im EHR absolvierten, verbrachten diesen in einem Land, in dem eine Förderung über das Erasmus+ Programm möglich war (98%). Dies sind neben den 27 EU-Ländern Island, Nordmazedonien, Liechtenstein, Norwegen, Serbien, Türkei und das Vereinigte Königreich (s. Kapitel 2, Abb. 2.3.). Länder, die nicht zu den Erasmus+ Programmländern gehören, wurden nur von sehr wenigen Studierenden (2%) als Gastland gewählt.

Abb. 1.7
Die geringeren Anteile an Befragten in den SoSe 2020 und SoSe 2021 sind auf die allgemein niedrigere Auslandsmobilität in den Sommersemestern zurückzuführen. Bemerkenswert ist vor dem Hintergrund einer ansonsten sehr hohen Auslandsmobilität in den Wintersemstern jedoch der niedrigere Wert für das WiSe 2020/2021. Einen massiven Rückgang an Studienaufenthalten im Ausland bestätigen auch die Teilnahmezahlen am Erasmus+ Programm, die insbesondere im genannten WiSe 2020/2021 einen starken Einbruch von 57% im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen hatten. In den SoSe 2020 und 2021 betrug der Rückgang 34% bzw. 35%.⁵ Ursache ist vermutlich die Verschiebung oder Absage von Studienaufenthalten infolge von Einreisebeschränkungen, Grenzschließungen und Aufnahmestopps seitens verschiedener Gastländer, die pandemiebedingt in den Wintermonaten noch ausgeprägter waren als in den Sommermonaten.

Wissenschaft weltoffen 2021. Daten und Fakten zur Internationalität von Studium und Forschung in Deutschland (wissenschaft-weltoffen.de)

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