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Robin: Ans andere Ende der Welt nach Neuseeland

Robin / DAAD

Ich bin Robin, 27 Jahre alt und studiere Politikwissenschaft im Master an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Mich trennen nur noch wenige Seminare und die Masterarbeit von meinem Abschluss. Meine restlichen Seminare werde ich jedoch nicht in Deutschland, sondern in Neuseeland belegen.

Dank Erasmus+ kann ich von Februar bis Juni 2023 an der University of Otago in Dunedin studieren.
Ich berichte hier regelmäßig sowohl von der Vorbereitung als auch vom Studium vor Ort. Ich freue mich, wenn ihr mich auf meiner Reise begleitet!

Robin Hoodie
Robin/DAAD

Fazit

Die Bewerbung um ein Auslandssemester an der University of Otago in Neuseeland war eine der besten Entscheidungen, die ich während meines Studiums getroffen habe. Ein Erasmus+ Austausch bedeutet, dass man sein normales Leben für eine Weile verlässt, um sich an einem fremden Ort temporär ein Neues aufzubauen. Durch diese Erfahrung habe ich viel gelernt – über Neuseeland, über mein Studienfach, über mich selbst, über den Umgang mit anderen Menschen.  

Meine im Ausland belegten Kurse ermöglichten mir einen Einblick in Themenkomplexe, den ich an meiner Heimatuni so wahrscheinlich nicht bekommen hätte. Ein großer Vorteil dabei war, dass ich im Ausland nicht fest an einen Studiengang gebunden war und mir passende Kurse aus verschiedenen Studiengängen zusammensuchen konnte. Auf diese Weise kann ein Auslandssemester etwas mehr Flexibilität in den Studienverlauf bringen.  

Natürlich gab es auch stressige Phasen während des Semesters, insgesamt war der Arbeitsaufwand jedoch gut zu bewältigen. Im Nachhinein betrachtet erscheint mir das Masterstudium in Deutschland sowohl arbeitsaufwändiger als auch zeitaufwändiger. Beispielsweise ist die Regelstudienzeit für einen vergleichbaren Master in Neuseeland nur halb so lang wie hier.  

Glücklicherweise lagen meine Seminare zeitlich nah beieinander, sodass ich mit guter Planung auch mal außerhalb der Semesterferien über ein verlängertes Wochenende das Land erkunden konnte. Natürlich meistens zusammen mit anderen Austauschstudierenden – eine super Möglichkeit, um Leute kennenzulernen und Freunde zu finden.  

Es ist schon erstaunlich, wie eng eine zusammengewürfelte Gruppe von Leuten innerhalb von fünf Monaten zusammenwachsen kann. Mir ist allerdings auch bewusst, dass ich Glück mit meiner Wohnsituation hatte. Wir hatten sechs identische Häuser in einer Reihe, die alle von internationalen Studierenden bewohnt waren. Dadurch, dass wir alle gleichzeitig ins neue Semester gestartet sind, bildeten wir so etwas wie eine kleine Community.  

Ebenso hatten die Events, die die Universität sowie Uniflats zu Beginn des Semesters organisiert haben, tatsächlich langfristige Auswirkungen – wie etwa die Bildung einer Fußballgruppe. Daher kann ich allen Studierenden im Ausland nur empfehlen, an den Begrüßungsevents teilzunehmen. Wer sich um fehlende vorhandene soziale Kontakte sorgt sollte nicht vergessen, dass es allen anderen Austauschstudierenden genauso geht – Schlussendlich möchte dort niemand seine Zeit allein verbringen!  

Zum Abschluss: Wer das hier liest und sich fragt, ob ein Erasmus+ Austausch die richtige Entscheidung ist – Ich kann es in jeder Hinsicht empfehlen! Vielen Dank an alle fürs Mitlesen und das Interesse an meinem Blog!

Juli 2023: Abreise

Nachdem prüfungstechnisch alles erledigt war, hatte ich nur noch gut eine Woche, bis ich aus meiner Uniflats-WG ausziehen musste. Für mich war das in Ordnung, da meine Deadlines früh genug waren. Problematischer war es für andere, die teilweise noch am Nachmittag vor dem Auszugstag Klausuren hatten. Je nachdem welche Kurse man belegt, kann das also für zusätzlichen Stress sorgen.

Vor der Abreise aus Dunedin stand noch ein Besuch im International Office an. Sowohl zum Anfang als auch zum Ende des Erasmus+ Austauschs muss man sich seinen Aufenthalt bestätigen lassen. Meine Prüfungsergebnisse wiederum erhalte ich erst nach meiner Abreise. Für die Anschreibung der Prüfungsleistungen geht es dann mit dem offiziellen Transcript of Records in Erlangen zum Prüfungsbeauftragen und dem Prüfungsamt.  

Auckland Ferry
Robin/DAAD
 

Davon abgesehen waren meine letzten zwei Wochen in Dunedin ambivalent. Ich konnte mit all meinen Freunden noch mal Zeit verbringen, musste mich aber gefühlt jeden Tag von jemandem verabschieden. Doch bevor es endgültig wieder nach Deutschland zurück geht, verbringe ich noch knapp zwei Wochen mit Freunden in Auckland. Natürlich freue ich mich auch schon darauf, Familie und Freunde zuhause wieder zu sehen.

In den letzten drei Wochen bevor das Semester offiziell endet, finden an der University of Otago die meisten Prüfungen statt. Seitdem ich im Master studiere, gibt es die klassische Prüfungsphase für mich eigentlich (zum Glück) nicht mehr. Es ist eher so, dass nach dem Vorlesungsende die Zeit der Hausarbeiten anfängt. Die frisst wiederum einen großen Teil der vorlesungsfreien Zeit auf.

Hier ist es mit den Deadlines im Master etwas anders als in Deutschland. Alle meine Arbeiten mussten spätestens während den letzten Wochen des Semesters abgegeben werden. Das bedeutet, dass man während man noch Seminare hat, den Großteil der Arbeit erledigen muss. Die Arbeitsnachweise finden auch kleinteiliger statt, als das an meiner Uni der Fall ist. Anstatt einer umfangreichen Arbeit am Ende, bekommt man hier von Vorlesungsbeginn an mehrere kleinere Aufgaben, die dementsprechend jeweils geringeren Einfluss auf die Note haben.

Prüfungsphase Lernsession
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Trotzdem hatte ich während der Prüfungsphase zwei arbeitsintensive Wochen. Ich musste gegen Ende noch ein größeres Paper schreiben und auf eine Klausur lernen. Letzteres bin ich nicht mehr gewohnt, da es in meinem Master kaum Klausuren gibt. An der University of Otago sind Klausuren im Master of International Studies aber ganz normal, im Master of Politics wiederum nicht. Da ich Seminare aus beiden Studiengängen besuche, habe ich also beide Erfahrungen machen können. Glücklicherweise konnte ich mich während der Lernphase mit ein paar Freunden aus der Nachbarschaft für ein paar Lernsessions zusammentun.

Eine informelle Gesellschaft?

Umgang in der Uni
Unter den Studierenden fühlt sich die Kommunikation nicht anders an, als es auch in Deutschland der Fall ist. Dafür fühlt sich jedoch das Verhältnis von Studierenden und Dozentinnen und Dozenten anders an. Es ist gefühlt alles ein bisschen persönlicher als das in Deutschland der Fall ist.
Ein Grund dafür ist sicherlich, dass wir hier einfach viel weniger Leute sind. In meinen Masterkursen in Deutschland sind wir oft 20-30 Leute gewesen, weshalb man auch nicht unbedingt immer mit allen ins direkte Gespräch kommt.
In meinen Kursen, die ich an der University of Otago besuche, sind wir dagegen immer unter 10 Leuten, inklusive Dozentinnen und Dozenten. In einem meiner Kurse sind von sogar drei von acht Teilnehmerinnen und Teilnehmer Austauschstudierende aus Deutschland. Dadurch lernt man sich automatisch besser kennen – und zwar nicht nur die anderen Studierenden, sondern auch die Dozentinnen und Dozenten.

Ein kleines Land mitten im Meer
Ein zweiter Grund könnte auch sein, dass Neuseeland eine „informellere Gesellschaft“ hat als die meisten Europäischen Länder. Diesen Begriff hat ein Dozent aus England benutzt, als er uns Austauschstudierenden berichtet hat, wie die Dinge in Neuseeland anders funktionieren.
Laut ihm ist die informelle Vernetzung in der Gesellschaft viel größer, weil Neuseeland nun mal ein kleines Land mit nur fünf Millionen Einwohnern ist, das noch dazu geografisch sehr isoliert ist. Dazu kommt eine allgemeine Lockerheit der Neuseeländerinnen und Neuseeländer, von der ich bereits berichtet habe. Diese Lockerheit kann sich auf verschiedene Weisen äußern.
Daher nur ein Beispiel aus meiner persönlichen Erfahrung: Inlandsflüge: Es gab weder eine Handgepäckkontrolle, noch hat jemand direkt vor dem Einsteigen ins Flugzeug meinen Boarding Pass sehen wollen. Vor dem Abflug gab es dann noch die Durchsage, dass man doch bitte aussteigen soll, wenn man nicht nach Dunedin fliegen will – Ich hätte also theoretisch einfach in ein falsches Flugzeug einsteigen und zu einem anderen Ziel fliegen können!

Sport verbindet!

Eigentlich bin ich es gewohnt, den Großteil meiner Uniarbeit zuhause zu machen. Es ist daher auffällig, wie viel mehr Zeit ich hier in Bibliotheken verbringe als ich es in Deutschland tue. Das liegt einerseits daran, dass ich in meinem Zimmer nicht so viel Platz habe wie zuhause. Andererseits ist die Bibliothek hier sowas wie ein sozialer Treffpunkt geworden – und im Ausland betreibt man, zumindest ich, mehr Aufwand, um Zeit mit anderen Leuten zu verbringen. Man muss ja schließlich auch einen neuen Freundeskreis aufbauen.
Ich treffe jeden Tag mehrfach zufällig Leute in der Bibliothek. Meistens sind es andere Austauschstudierende, da wir mittlerweile ziemlich gut miteinander vernetzt sind. Erfreulicherweise gibt es direkt an der Bibliothek auch zwei Tischtennisplatten, die von uns sehr intensiv genutzt werden. Ich habe noch nie so oft und so viel Tischtennis gespielt – mittlerweile bin ich auch ganz gut geworden. Was als sozialer Treffpunkt begonnen hat ist zu einer größeren Gruppe an Tischtennisspielern geworden, die einen eigenen Turnierbaum entwickelt hat.

Tischtennisbracket
Robin/DAAD


Gleiches gilt auch für unsere Fußballgruppe. Aus dem kleinen Team an Fußballspielerinnen und -spieler vom Sports Day der Uni (siehe Beitrag im Februar) hat sich eine Gruppe an Leuten herauskristallisiert, die sich jede Woche mehrfach trifft, um zusammen Fußball zu spielen. Mittlerweile sind wir so viele, dass wir manchmal mehr privat verabredete Leute aus dieser Gruppe auf dem Sportplatz haben als das Fußballteam, das gleichzeitig trainiert – zur Verwunderung des lokalen Teamcoachs.

Bleiben Austauschstudierende mehr unter sich?

So gut wie alle meine Freunde hier sind internationale Studierende. Es ist auffällig, dass auch die meisten meiner Bekannten deutlich weniger Zeit mit Neuseeländer*innen verbringen als mit anderen ‚Internationals‘. Das hatte ich vor dem Auslandssemester so nicht erwartet.
Ein Grund dafür ist sicherlich, dass wir alle in ‚Uniflats‘-Wohnungen wohnen. Diese sind, wie ich bereits berichtet habe, speziell für internationale Studierende gedacht. Gerade am Anfang waren die großen Veranstaltungen, auf denen man gut Leute kennenlernen konnte, von Uniflats organisiert. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass sich diese internationale Gruppe an Leuten stark miteinander vernetzt hat. In meinem Fall kommt noch hinzu, dass meine gesamte Nachbarschaft aus Uniflats-Häusern besteht.
Zudem kann ich mir gut vorstellen, dass es generell so ist, dass sich Austauschstudierende besonders stark untereinander vernetzen und tendenziell weniger mit Einheimischen. Das ist etwas, was ich auch schon in Deutschland beobachtet habe. Damals dachte ich noch, dass es vor allem daran liegt, dass deutsche Studierende miteinander deutsch sprechen und Austauschstudierende englisch. Diese Sprachhürde gibt es in Neuseeland aber nicht.

Freundliche und entspannte Kiwis

Dabei muss unbedingt auch erwähnt werden, dass es sicher nicht daran liegt, dass die Neuseeländer*innen nicht offen wären. Generell sind die ‚Kiwis‘ genauso entspannt und freundlich, wie man es ihnen nachsagt. Ich denke, dass man hier lange suchen muss, um jemanden zu finden, bei dem das nicht der Fall ist – Ich habe bisher noch niemanden gefunden. Man fühlt sich in diesem Land absolut willkommen, egal wohin man geht.
Gefühlt ist hier auch alles ein Stück ruhiger, entspannter und persönlicher, als das in Deutschland der Fall ist. Die Hektik, die man bei uns oft spüren kann, wenn man zum Beispiel morgens beim Bäcker ansteht und einen Kaffee kaufen will, gibt es hier nicht. Hier muss man regelmäßig 5-10 Minuten auf einen einfachen Kaffee warten. Dafür ist der dann auch wirklich gut gemacht und man kann währenddessen nett mit den Angestellten quatschen. Es ist generell sowieso sehr einfach mit den Kiwis ins Gespräch zu kommen – man hat hier das Gefühl, dass sein Gegenüber wirklich an einem interessiert ist. Ich finde davon kann man einiges lernen.

Campus - Castle Theaters

Neuseeland im Schnelldurchlauf

Um die Osterzeit ist die Uni hier zehn Tage lang geschlossen. Ich habe in dieser Zeit und in der darauffolgenden Woche mit meiner Familie beide Hauptinseln Neuseelands besichtigt. Meine Seminare habe ich dazwischen natürlich besucht, wir hatten einen mehrtägigen Zwischenstopp in Dunedin. Es ist unglaublich wie viele unterschiedliche Eindrücke man in diesem „kleinen“ Land sammeln kann.

Nordinsel
Nach über zwei Monaten in einer Kleinstadt auf der Südinsel mitten im Nichts war es ein kleiner Schock nach Auckland zu kommen. Denn allein in der Metropolregion Auckland leben mehr Menschen als auf der gesamten, größeren Südinsel.
Nach einer kurzen Erkundungstour der Stadt sind wir über mehrere Stationen über die Nordinsel gereist. Dabei waren wir am Herr der Ringe Set „Hobbiton“, wo es fast so kitschig aussieht wie im Film – nur mit mehr Touristen. Außerdem gibt es auf der vulkanisch hoch aktiven Nordinsel einige ebenso interessante wie bedrohliche Nationalparks. Von der Hauptstadt Wellington aus sind wir schließlich mit der Fähre zur Südinsel gefahren.

Südinsel
Die Südinsel hat zwar weniger Vulkane, dafür aber umso mehr beeindruckende Berglandschaften – kein Wunder, dass hier so viele Filme gedreht werden. Erstaunlich ist dabei, wie unterschiedlich die Eindrücke sein können. Manchmal hat man das Gefühl, dass man auf Hawaii ist, und ein paar Autostunden weiter ist man plötzlich in den Alpen. Ich glaube nicht, dass es viele Orte auf der Erde gibt, an denen man am gleichen Tag riesige schneebedeckte Berge, Regenwald und wunderschöne Strände sehen kann.
Auch die Tierwelt ist sehr besonders. In Neuseeland gibt es nämlich kaum heimische Säugetiere. Stattdessen wird das Land hauptsächlich von sehr interessanten Vogelarten bewohnt, viele davon flugunfähig. Es gibt hier dennoch einen Ort, an dem man viele Säugetiere sehen kann: im Meer. Noch nie habe ich derartig viele Delfine gesehen!

Delfine

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Neuseeländisches Englisch

Englisch ist keine Amtssprache in Neuseeland – Diesen Status haben nur Māori und die Neuseeländische Gebärdensprache. Faktisch wird hier aber überall nur Englisch gesprochen. Da mein Englisch sehr gut ist, habe ich mir dementsprechend überhaupt keine Sorgen gemacht. Tatsächlich habe ich auch kaum Probleme mich zu verständigen, ein paar schwierigere Situationen hatte ich trotzdem.
Mein Umfeld, die Stadt und auch die Universität sind sehr international. Mit Ausnahme von Südamerika habe ich hier bereits mit Leuten aus allen Teilen der Welt auf Englisch gesprochen – ohne irgendwelche Sprachbarrieren. Mit US-Amerikaner*innen und allen, deren Muttersprache NICHT Englisch ist, läuft die Kommunikation absolut reibungslos.
Interessanterweise hatte ich die einzigen Probleme mit Neuseeländer*innen selbst. Der Akzent ist bei manchen Einheimischen sehr stark und es bedarf an einiger Eingewöhnungszeit, um diesen immer verstehen zu können. Gerade in den ersten Wochen musste ich manchmal mehrfach nachfragen, wenn Leute mit mir gesprochen haben.
Gewöhnung an eine andere Sprache
Das Gehirn braucht ein bisschen Zeit, um sich komplett auf eine andere Sprache umzustellen. In den ersten Tagen hier war ich noch nicht daran gewöhnt, nur noch auf Englisch zu sprechen. Daher ist es mir manchmal passiert, dass ich einen englischen Satz aus Versehen mit einem deutschen Wort begonnen habe.
Einer meiner Mitbewohner ist halb dänisch, halb deutsch, und kann daher fließend Deutsch. Um genau solche Verwirrungen langfristig zu vermeiden war eines der ersten Dinge, die er zu mir gesagt hat, dass wir miteinander nicht deutsch sprechen werden. Ich denke das war eine gute Idee.
Nach ca. 2 Wochen, ohne auf Deutsch zu sprechen ist mir schließlich aufgefallen, dass ich nun auch auf Englisch denke – selbst, wenn ich allein bin. Wenn ich mit deutschen Freunden oder meiner Familie spreche, geht es mir seitdem genau andersrum: In den ersten Minuten fühlt es sich ungewohnt an, deutsch zu sprechen. Jetzt ich fange manchmal aus Versehen deutsche Sätze mit englischen Wörtern an.

Kurze Vorstellung der University of Otago

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Campus und Bibliotheken

Der Campus
Die University of Otago wurde 1869 gegründet und ist damit die älteste Universität Neuseelands. Der Campus befindet sich zentral in der Stadt und ist außerordentlich schön und sauber. Es gibt einige Grasflächen, auf denen man zwischen Seminaren entspannen kann und es fließt sogar ein Fluss durch das Unigelände. Sehr groß ist das Gelände jedoch nicht: In 5-10 Minuten kann man locker von einem Ende zum anderen gehen. Ausgenommen davon sind Unikliniken, die noch ein kleines Stück vom Campus entfernt sind.  
Man sieht vielen (Uni-)Gebäuden hier an, dass die Stadtgründung auf schottische Siedler zurückzuführen ist. Vor allem auf den Clocktower (zu sehen im Video) ist man hier besonders stolz. In ihm befinden sich vor allem Verwaltung und Administration wie z.B. das International Office. Natürlich gibt es aber auch einige eher neutral aussehende Bürogebäude auf dem Campus.

Bibliotheken und Mensa

Die Bibliotheken sind für mich ein Highlight der Uni. Die Hauptbibliothek ist zwar moderner und schöner, allerdings ist die Law Library ruhiger und hat die bessere Aussicht (beide im Video zu sehen). Ich bin noch unentschlossen, welche ich als Ort zum Arbeiten dauerhaft bevorzuge. Zudem muss man in beiden nie lange suchen, um einen ruhigen und geräumigen Platz zum Arbeiten zu finden. Zuhause hatte ich damit schon deutlich mehr Probleme.
Dafür ist die Mensa-Situation an meiner Uni deutlich besser: Man bekommt für sehr wenig Geld ordentliches Essen und eine gute Portion. Eine klassische Mensa so wie man sie in Deutschland kennt gibt es dagegen hier gar nicht. Es gibt zwar mehrere Cafés auf dem Campus, in denen man zu normalen Preisen Getränke, Sandwiches, Snacks und zum Teil auch vollwertige Mahlzeiten kaufen kann. Dennoch ist das nicht vergleichbar mit einer richtigen Mensa – vor allem preislich nicht.

Meine Seminare

Zwei verschiedene Studiengänge
Ich belege Kurse aus zwei verschiedenen Masterprogrammen, die beide vom Politics Department angeboten werden: Der Master of Politics und der Master of International Studies. Die Studiengänge haben ähnliche Anforderungslevel, jedoch leicht unterschiedliche Schwerpunkte. Sie sind dennoch sehr verwandt, weshalb der Lehrstuhl auch eine Einführungsveranstaltung für beide Studiengänge gemeinsam veranstaltet hat.
Gerade für Austauschstudierende ist eine Kombination beider Studiengänge reizvoll. Denn was den regulären Studienverlauf angeht, sind beide Programme gleich aufgebaut. Da ich hier nicht an einen bestimmten Studiengang gebunden bin, konnte ich also die für mich interessantesten Seminare frei auswählen. Tatsächlich gibt es eine weitere Person, auch aus Deutschland, die die gleiche Kursauswahl wie ich getroffen hat.

Master in einem Jahr
Der gravierendste Unterschied zu meinem Master in Deutschland ist die Dauer des Studiums: Hier dauert der Master nur 1 Jahr – in Deutschland sind es 2 Jahre. Die Studierenden belegen hier pro Semester zwei große Seminare und schreiben über das ganze Jahr nebenbei ihre Abschlussarbeit. Das bedeutet für mich, dass ich nach diesem halben Jahr im Prinzip schon einen halben Master abgeschlossen hätte – und das mit „nur“ 2 Seminaren.
Zum bisherigen Zeitpunkt würde ich das Anspruchsniveau der Seminare als vergleichbar zu denen an meiner Uni einschätzen: Man muss sehr viel Zeit zum Lesen von wissenschaftlichen Artikeln investieren, diverse Präsentationen halten und pro Seminar und Semester mehrere Arbeiten abgeben. Jedoch muss ich in Deutschland insgesamt deutlich mehr vergleichbare Seminare ablegen, um zu meinem Abschluss zu kommen. Stand jetzt schätze ich also, dass die Master vergleichbar schwer sind, man in Deutschland aber mehr Aufwand betreiben muss.

Kurz vor dem Semesterstart


Orientation Week
I
n der Woche vor dem offiziellen Start der Vorlesungszeit hat die Uni ein paar Veranstaltungen und kleinere Events für die Orientation Week geplant. Dazu gehörten ein internationales Food Festival und Open Air Kinoabende. Außerdem wurde für zwei Tage vor einem Museum die „Tent City“ aufgebaut. Es wurden auch ein paar Konzerte organisiert, bei denen die Karten allerdings so sehr begrenzt waren, sodass ich niemanden kenne, der dort war.
Die Orientation Week organisiert von universitärer Seite war ein schönes Angebot für alle neuen Studierenden. Da ich mich in meiner Nachbarschaft (mit anderen internationalen Studierenden) bereits gut vernetzte habe, habe ich lediglich an dem sog. Sports Days teilgenommen. In verschiedenen Sportarten haben hier alle Colleges aus der Stadt miteinander konkurriert. Ich habe für das Uniflats-Team Fußball gespielt – wir waren gut dabei, haben dann aber das Finale verloren. Ich habe ein paar Tage später auch an den Trials für das Fußballteam der Uni teilgenommen und hoffe, dass ich aufgenommen werde.

Naturparadies & Polarlichter
Die Zeit vor dem Vorlesungsbeginn war großartig, da ich tolle Menschen kennengelernt habe, mit denen ich einiges unternehmen konnte - und zu sehen gibt es hier genug: Von wunderschönen Stränden und trockenen, steppenähnlichen Umgebungen bis hin zu Regenwald findet sich hier alles. Für derart große Änderungen der Umwelt muss man in Deutschland gefühlt die 20-fache Strecke zurücklegen – sofern man das überhaupt so miteinander vergleichen kann.

Das Highlight waren für mich aber die Südpolarlichter. Hier mindestens einmal die Polarlichter zu sehen war eines meiner größten Ziele. Gemeinsam mit ein paar meiner Nachbarn bin ich schließlich eines nachts auf die Otago Halbinsel gefahren, als der „Aurora-Wetterbericht“ maximale Aktivität angezeigt hat. Schon nach kurzer Zeit und noch vor Beginn der Vorlesungszeit haben wir sie also sehen können – alle waren sprachlos.

Internationale Nachbarschaft

University Flats (Uniflats)
Die University of Otago verwaltet in Gehweite zum Campus angemietete Häuser und Appartements, die den Studierenden als WGs dienen. Die Bewerbung auf ein WG-Zimmer geht Hand in Hand mit der Bewerbung auf einen Studienplatz. Man muss also nur selbst aktiv auf Wohnungssuche gehen, wenn man eine andere Wohnsituation bevorzugt, wie z.B. alleine zu wohnen.
University Flats sind eine Unterkategorie von universitär verwalteten Gebäuden, die speziell für internationale Studierende gedacht sind. Der genaue Schnitt dieser Häuser kann variieren, ebenso wie die Anzahl der Mitbewohner:innen. In meinem Fall wohne ich mit fünf anderen Personen in einem Haus mit gemeinsamer Küche, Wohnzimmer, zwei Bädern und jeweils einem Zimmer pro Person.

Meine WG

Haus Außenansicht
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Unser Haus ist Teil eines kleinen Uniflats-Wohnkomplexes von insgesamt sechs Häusern, die quasi identisch aufgebaut sind. Es ist also eine sehr internationale Nachbarschaft – Bisher weiß ich von mindestens 15 verschiedenen Nationalitäten. Ich wohne mit zwei US-Amerikanern, einem Spanier, einem Dänen und einem Filipino zusammen. In manchen Uniflats-Gebäuden wohnt jeweils noch ein Neuseeländer oder eine Neuseeländerin als „Kiwi Host“, jedoch (bisher) nicht in unserem Wohnkomplex.
Da meine Nachbar:innen in einer ähnlichen Situation wie ich sind, ist es auch nicht schwer Leute kennenzulernen: Die meisten sind ebenfalls nur für ein Semester in Dunedin und kennen hier niemanden. Daher haben wir uns auch schon vor dem offiziellen Semesterbeginn miteinander vernetzt und gemeinsam ein paar Ausflüge gemacht.

Robin Schreibtisch
Robin / DAAD


Die Zimmer sind sauber und bieten alles, was man braucht. Ich habe ein großes Bett, eine kleine Kommode, einen Spiegel, einen Schreibtisch + Regale und einen elektrischen Heizer. Letzteren braucht man auch, weil die meisten Häuser hier keine Zentralheizung haben und schlecht isoliert sind. Bisher habe ich damit aber keine Probleme – mal abwarten, wie es im Winter wird (ab Juni). Zudem bin ich einer der zwei Glücklichen im Haus, die an ihrem Zimmer zusätzlich einen Balkon haben.

Packen für 6 Monate
Noch nie war ich für so ein lange Zeit im Ausland. Zum Glück hatte ich ein paar erfahrene Ansprechpartner:innen, die mir Vorschläge machen konnten, was ich mitnehmen sollte (z.B. Haken). Schließlich ergeben sich während einem so langen Aufenthalt ganz andere Bedürfnisse als in einem Urlaub.
 

Koffer
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 Die Auswahl der Klamotten ist mir nicht   schwer gefallen. Ich habe erst alles gesammelt was ich gerne trage und mir dann überlegt wie viel Stück pro Klamottenteil ich brauche – dann musste ich mich nur noch entscheiden. Meine mir auferlegten Bedingungen waren dabei, dass ich nicht alle zwei Tage waschen will und gleichzeitig alles in einen Koffer + Backpacker-Rucksack passen muss.

Elektrogeräte
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Da ich nebenbei Musik mache und damit nicht für ein halbes Jahr aufhören wollte, musste dafür ebenso ein minimales Setup mitkommen. Natürlich hat das zusätzlich etwas Stauraum verbraucht, aber zum Glück braucht man dafür heutzutage nicht mehr viel.

Ein unglaublich lange Reise
13 Stunden von Frankfurt nach Hong Kong, 11 Stunden von Hong Kong nach Auckland, und zwei Stunden von Auckland nach Dunedin: Insgesamt habe ich an drei Tagen ca. 26 Stunden reine Flugzeit hinter mich gebracht. Dazu kommt noch sehr viel Wartezeit an Flughäfen und eine Zwischenübernachtung in Auckland. Oft will man das nicht machen.
Beim Buchen fiel mir auch auf, dass es relativ egal ist, ob man von Deutschland aus nach Westen oder Osten losfliegt. Da Neuseeland ziemlich genau auf der anderen Seite der Welt liegt, macht es kaum einen Unterschied in welche Richtung man startet. Deswegen beträgt auch die Zeitverschiebung, mit der ich beim Schreiben dieses Textes noch kämpfe, zwölf Stunden – mehr geht nicht.
 

Flightmap Robin / DAAD


Die Passkontrolle in Neuseeland ist für Deutsche/EU-Bürger:innen sehr angenehm. Mit einem biometrischen Reisepass kann man einfach durch die automatische Kontrolle. Da hier, bzw. zumindest mit meinem Flugzeug, kaum Europäer:innen ankommen, gab es auch keine Schlange, an der ich mich anstellen musste.
Die Zollkontrolle dauert dafür umso länger. In Neuseeland wird sehr penibel darauf geachtet, dass nichts ins Land kommt, was die heimische Flora und Fauna aus dem Gleichgewicht bringen könnte. Das Einführen jeglicher Tier- und Pflanzenprodukte ist grundsätzlich verboten und selbst einfache Wanderschuhe können hier zum Problem werden. Das liegt an möglichen „nicht-neuseeländischen Rückständen“, die sich an den Schuhen befinden können.

Gut, dass ich den am Flughafen gekauften Apfel vor meiner Einreise in Neuseeland bereits gegessen hatte. Die Einfuhr hätte mich in Neuseeland hunderte Doller gekostet!

Learning Agreement
Nachdem ich mich vorab über Kursangebote für den Master of Politics informiert habe, wendete ich mich an die Fakultät in Neuseeland. Auf meine Nachfrage, wie viele Seminare pro Semester ein Masterstudent dort normalerweise belegt, hat mir direkt die Person geantwortet, die am Ende auch mein Learning Agreement bestätigen konnte.
Mir wurde dabei empfohlen, auch das Kursangebot des Masters of International Studies anzuschauen, da dieser ebenso für mich relevante Kurse anbietet. Schließlich habe ich Kurse aus beiden Studiengängen ausgewählt, um verschiedene Einblicke bekommen zu können.

Learning Agreement - Kursauswahl
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Anschließend habe ich mit dem Prüfungsbeauftragten abklärt, dass die Kurse für meine fehlenden Seminare angerechnet werden können und dies ebenso vom Erasmus-Koordinatoren bestätigen lassen. Schließlich habe ich noch aus Neuseeland eine Bestätigung bekommen und fertig war das Learning Agreement. Anders als bei der Einschreibung und dem Visum ging alles sehr einfach.

Bewerbung an der Partneruni
Nachdem man für ein Auslandssemester nominiert wird, muss man sich formal an der Partneruni als Austauschstudent bewerben. In meinem Fall war der Austausch nach Neuseeland neu. Daher stand ich vor einer Herausforderung, die für mich richtigen Informationen zu erhalten. Ich habe mich an mein International Office sowie das in Neuseeland gewandt. Erst sollte ich mich als normaler International Student bewerben, doch dann erhielt ich den Hinweis, dass das für meinen Fall nicht korrekt sei. Ich wurde schließlich anders eingeordnet, jedoch immer noch nicht richtig. Mir wurden nämlich zunächst die regulären Tuition Fees berechnet, die für Erasmus+ Studenten eigentlich entfallen. Ich habe diesen Umstand dann mit einigen E-Mails korrigiert. Trotz das es am Anfang etwas holprig war, konnte man mir am Ende helfen.
Das Ganze hat aber auch etwas Gutes: Ich habe gesehen, wie viele Studiengebühren man zahlen muss, wenn man kein Erasmus+ Austauschstudent ist. Man sollte es also wertschätzen, wenn man so eine Chance bekommt!

Formalia und Nachweise
Welche Formalia für eine Bewerbung einzuhalten sind, wird sich von Uni zu Uni und von Austausch zu Austausch unterscheiden. Ein Lebenslauf, eine Notenübersicht, ein Sprachnachweis und ein Motivationsschreiben werden aber sicherlich meistens Teil des Prozesses sein. Übrigens kann ich jedem Interessenten an einem Auslandssemester empfehlen, mit den verantwortlichen Personen noch einmal persönlich zu sprechen, um so noch mehr zu den möglichen Zielen zu erfahren.  

So habe ich zum Beispiel erfahren, dass es Sinn machen kann, das Motivationsschreiben direkt auf Englisch zu schreiben. Dadurch kann man zusätzlich zeigen, dass die eigenen Sprachkenntnisse ausreichend sind. Da ich bereits die UNIcert III Prüfung in Englisch abgelegt habe, brauchte ich für meine Bewerbungen auch keine weiteren offiziellen Sprachnachweise.   

Für den USA Austausch hätte ich zwar einen TOEFL-Test gebraucht, jedoch konnte man diesen auch noch nach einer Zusage ablegen. Es ist also wichtig rechtzeitig in Erfahrung zu bringen, ob man für die Bewerbung selbst bereits vorab zusätzliche Sprachtests ablegen muss.  

Motivationsschreiben
Man sollte sich unbedingt mit den Partnerunis auseinandersetzen und recherchieren, welche thematischen Schwerpunkte gesetzt werden. Bestimmt findet sich etwas, das sich mit den Kerninteressen des eigenen Studiums verbinden lässt.  

Natürlich freut man sich auch auf das Land an sich – und kann das auch so sagen. Am Ende geht es aber immer noch um ein Auslandssemester, das auch für das Studium Sinn ergeben sollte. So sorgt man dafür, dass man neben der Erfahrung an sich auch inhaltlich viel von der Studienreise mitnehmen kann.  

Warten auf die Zusage
In den ersten Tagen nach Abgabe der Bewerbungen (Ende Januar 2022) war ich immer latent unruhig beim Öffnen meines Emailprogramms. Zum Glück legte sich das nach einer Weile. Nach einem knappen Monat des Wartens kam dann Ende Februar 2022 zunächst die ernüchternde Nachricht: Die Förderung für den USA Austausch wurde nicht verlängert und man müsste alles selbst bezahlen. Da es sich hierbei um einen niedrigen bis mittleren fünfstelligen Betrag handeln würde, ist die Option damit vom Tisch. Doch auf die Ernüchterung folgte schnell die große Freude: eine Zusage für den Neuseeland Austausch – ein surreales Gefühl!

Über die meiste Zeit meiner Studienlaufbahn war ich mir sicher, dass ich kein Auslandssemester machen möchte. Ich war schlicht zufrieden mit meiner Situation, meinem Studium und ich wollte mein Leben nicht für so eine lange Zeit „verlassen“. Mittlerweile weiß ich jedoch, dass das Studium einen starken Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung eines Menschen haben kann. Für mich ist das genauso wichtig wie das Lernen der Studieninhalte selbst. So wurde mir über die Jahre auch bewusst, dass ich die Chance eines Auslandssemesters nicht einfach so verstreichen lassen sollte – Ich sollte es zumindest probieren.

Im Dezember 2021 habe ich schließlich eine Erasmus+ Infoveranstaltung meiner Fakultät besucht, um mich über meine Optionen zu informieren.

Erasmus Infoveranstaltung
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Obwohl viele spannende Ziele möglich waren, gab es für mich effektiv nur zwei Optionen. Grund dafür war die Sprache: Obwohl ich auch Kenntnisse in anderen Sprachen wie Französisch und Italienisch habe, ist Englisch ganz klar meine Stärke. Ich habe in den letzten vier Jahren fast jedes Semester Englischkurse auf dem höchstmöglichen Level belegt, um mich stetig zu verbessern. Für mich schien es daher nur logisch zu sein, in ein englischsprachiges Land zu gehen.

Option 1 war die USA. Zwei Studierende konnten für zehn Monate an der renommierten Duke University in North Carolina ein komplettes akademisches Jahr an einer amerikanischen Elite-Universität studieren. Ich kenne beide Teilnehmer:innen aus dem Vorjahr, die mir trotz ihres Pechs mit Covid Beschränkungen vor allem positives berichten konnten. Hier hätte ich vermutlich nicht nur meine letzten Seminare ablegen, sondern auch meine Masterarbeit schreiben können – Verlockend!

Option 2 war Neuseeland. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht sehr viel über dieses kleine Land am Ende der Welt – außer, dass es wunderschöne Landschaften bietet (siehe z.B. die Herr der Ringe Trilogie). Dieser Austausch war neu, daher gab es auch keine Erfahrungsberichte von Kommiliton:innen. Nach intensiver Online-Recherche war ich mir jedoch sicher, dass die University of Otago ein ebenso passendes Ziel für mich wäre.

Beide Universitäten würden mir die Möglichkeit bieten, mich tiefer mit dem Gebiet der internationalen Beziehungen auseinanderzusetzen – mein primäres Interessengebiet neben Menschenrechtspolitik. Gerade im Bereich der internationalen Beziehungen war ich sehr gespannt, wie in anderen Teilen der Welt über entsprechende Themen diskutiert wird.

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