TCA "Exploring Networks Across Sectors and Establishing A European Community "in Lissabon (30.10.-2.11.2024)
Ankunft in Lissabon und Kennenlernen
Am Mittwochabend, den 30. Oktober, sind wir jeweils von unserem Heimatort nach Lissabon gereist, um gemeinsam mit einer Gruppe von fünf weiteren Teilnehmenden aus Deutschland die Nationale Agentur DAAD bei der TCA "Exploring Networks Across Sectors and Establishing a European Community" zu vertreten. Unsere Gruppe setzte sich aus engagierten Studierenden zusammen, die bereits in den Programmen "Europa macht Schule" und “Lokale Erasmus+ Initiativen aktiv sind. Die Gruppe spiegelte unterschiedliche Regionen Deutschlands wider und alle waren gespannt darauf, neue Kontakte zu knüpfen und den europäischen Austausch zu fördern.
Tag 1
Am Donnerstag, den 31. Oktober, trafen wir uns früh an der Haltestelle Entrecampos, wo wir uns das erste Mal persönlich begegneten. Die Atmosphäre war von Anfang an von Vorfreude und Neugier geprägt, da wir gespannt auf die bevorstehenden Konferenztage waren. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zur Lisbon School of Education.
Bei der Ankunft am Veranstaltungsort erlebten wir eine lebhafte internationale Atmosphäre. Am Empfang registrierten wir uns, erhielten Namensschilder und ein Goodie-Bag als Willkommensgeschenk. Im angrenzenden Raum erwartete uns ein Frühstücksbuffet, das eine ideale Gelegenheit bot, erste Kontakte zu den Teilnehmenden aus anderen europäischen Ländern zu knüpfen und ins Gespräch zu kommen.
Der erste Vormittag diente vor allem dem gegenseitigen Kennenlernen und dem Austausch über Erwartungen und Ideen für die TCA. Wir hatten die Gelegenheit, uns über die verschiedenen Aktivitäten und Perspektiven auszutauschen, die jede Gruppe repräsentierte, und so die Grundlage für eine produktive Zusammenarbeit in den kommenden Tagen zu schaffen.
Das Programm startete mit den Eröffnungsreden der Leiterinnen der Nationalen Agenturen von Portugal und Italien. Darauffolgend gab eine Präsentation zur portugiesischen Revolution vom 25. April 1975 durch Inácia Rezola (Executive Commissioner of the Commission for the Commemoration of the 50th Anniversary of 25 April). Nach dem Mittagessen fuhren wir zum Convento do Carmo, wo die Revolution damals anfing. Danach hatten wir ein bisschen Freizeit, um die Stadt selbst zu erkunden bis zum Abendessen in der Casa do Alentejo mit einer Fado-Show.
Tag 2
Am zweiten Tag gab es einen Vortrag zum Thema Europäische Werte von Professor Paul Blokker (Universität Bologna) und eine Analyse der EU als ein demokratisches System und die faktisch belegbaren Vorteile von Esteban Octavio Scuzarello (European University Institute). Nach dem Mittagessen gab es ein Round Table mit Repräsentantinnen der verschiedenen Ambassador-Netzwerke. Eigentlich war danach eine Stadtführung eingeplant, welche leider aufgrund des Regens ausfiel.
Tag 3
Am dritten und letzten Tag kamen wir nach der Einführung in kleineren Gruppen zusammen, um uns, aufbauend auf dem Input der beiden vorigen Tagen und mithilfe von persönlichen Erfahrungen über die aktuellen Herausforderungen von Demokratien und Zivilengagement auszutauschen. Dank der Heterogenität der Gruppen wurden unterschiedliche Perspektiven auf dieses Thema ausgeleuchtet, wobei wir in einer sehr guten Lage waren, die Perspektive von jüngeren Bürgerinnen und Bürgern wiederzugeben. So konnten wir durch die Arbeitsgruppen nicht nur eine kollektive Perspektivenvielfalt erlangen, sondern durch die Diskussion auch unser Demokratieverständnis stärken. Der Austausch über persönliche Erfahrungen und Herausforderungen hat uns dazu angeregt, über die Rolle im zivilen Engagement nachzudenken und Möglichkeiten der Partizipation zu identifizieren.
Die Ergebnisse der Workshops wurden im Plenum vorgestellt. Nach dem Mittagessen gab es noch Abschlussreden und einen Empfang vor dem Abschluss Highlight: der Vorführung des Erasmus-Orchesters, welches aus Erasmus-Alumni aus ganz Europa zusammengesetzt ist. Nach dieser wundervollen Vorführung war es bedauerlicherweise bereits Zeit, sich von den vielen neuen Bekanntschaften zu verabschieden.
Networking mit anderen Teilnehmenden
Eines der zentralen Ziele der TCA war es, Networking zwischen den Teilnehmenden der Konferenz anzuregen, um so bestimmte Erasmus-Projekte, aber auch die EU als Ganzes zu stärken. So wurde direkt am ersten Tag ein Zeitslot eingebaut, um nach möglichen Kontakten für künftige Projekte, Austausche etc. Ausschau zu halten. Das Ganze wurde von der Moderation angeleitet und am Ende der Übung sollte jede/r mindestens zwei Kontakte geknüpft haben. Die Meinungen in unserer Gruppe gingen dabei auseinander, da es für einige etwas zu plötzlich und “erzwungen” war, andere konnten Kontakte für mögliche Projekte und Zusammenarbeiten knüpfen.
In den Working Groups vom dritten Tag, wurden wir auch noch einmal in einer zufälligen Konstellation mit anderen Konferenzteilnehmenden zusammengebracht und konnten durch Diskussionen über die europäischen Werte und European Citizenship einander und auch die Anliegen und Projekte anderer Teilnehmender kennenlernen, was ebenfalls ein Teil von Networking ist. Dabei konnte man nicht nur Ideen austauschen, sondern sich auch mit Gleichgesinnten verknüpfen, was hierbei jedoch nicht explizit von der Moderation angeregt wurde, sondern mehr auf Eigeninitiative beruhte. Auch die sozialen Aktivitäten, Mittagspausen oder das Abendessen boten Möglichkeiten, mit mehreren Teilnehmenden in Kontakt zu treten, Erfahrungen und Meinungen auszutauschen und auch über Ideen für die Zukunft der verschiedenen Erasmus+ Programme nachzudenken. Für unsere Gruppe kamen dabei die meisten Kontakte zustande, da die Konferenz eine zwanglose, offene und interkulturelle Atmosphäre geboten hat, was dazu animiert hat, auf andere Teilnehmende zuzugehen und mit ihnen zu netzwerken.
Resümee
Durch die Teilnahme an der Konferenz konnten wir zu wertvollen neuen Erkenntnissen zu den aktuellen Themen Demokratie und ziviles Engagement gelangen. Das Beispiel von Portugal als eine der jüngsten europäischen Demokratien führte wieder einmal vor Augen, dass Demokratie unabhängig von der Geschichte eines Landes oder einer Region keine Selbstverständlichkeit, sondern ein hohes Gut ist, wofür man sich tagtäglich einsetzen und einbringen muss. Die Mischung aus Vorträgen und Gesprächsrunden ermöglichte uns, neue Fachinhalte mitzunehmen, das erlernte Wissen aber auch mit anderen Teilnehmern auszutauschen und zu diskutieren.
Lissabon ist eine der schönsten und pulsierendsten Städte Europas. Während der TCA hatten wir als Gruppe auch Zeit für Freizeitaktivitäten. Diese nutzten wir und erkundeten selbstständig die Stadt am Atlantik. Dabei entdeckten wir viele verschiedene Sehenswürdigkeiten, wie den Torré de Belem, Praça do Comércio, Cristo Rei, Ponte 25. Abril, Sintra und die schönen Stadtteile Alfama und Bairro Alto. Im Erasmus Corner im Stadtteil Bairro Alto kamen wir mit anderen Studierenden in Kontakt. Als Gruppe konnten wir während der Freizeit viele Entdeckungen zusammen machen und weiter wachsen. Es war ein dauerhaft lebendiger Austausch über die TCA und die Stadt Lissabon. Wir wollen als Gruppe künftig dauerhaft in Kontakt bleiben.
Arian Souzani (LEI ESN Dresden), Gideon Zoller (LEI ESN Göttingen und EmS Fulda), Oliver Oberding Kokron (LEI AEGEE Aachen), Salome Jung (LEI der PH Heidelberg), Sammy Charafi (EmS Essen), Sarah Bertleff (EmS Ulm).