Prof. Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung
Internationale Verständigung durch gemeinsames Lernen: dafür steht seit 30 Jahren das ERASMUS-Programm. Durch den grenzüberschreitenden Austausch wächst das Verständnis füreinander, neue Perspektiven eröffnen sich. Seit seinem Beginn als Austauschprogramm für europäische Studierende im Jahr 1987 hat sich das Programm zu einer Erfolgsgeschichte im besten Sinne entwickelt. Unter dem Dach von Erasmus+ sind die bewährten europäischen Mobilitätsprogramme für Studierende, Schüler und Jugendliche seit 2014 vereint.
Professorin Dr. Johanna Wanka ist seit 2013 Bundesministerin für Bildung und Forschung. Davor war die CDU-Politikerin Wissenschaftsministerin in Niedersachsen und Brandenburg und Rektorin der Hochschule Merseburg.
Das Ziel bleibt: ERASMUS baut Brücken zwischen unseren Nationen, unseren Bildungssystemen, vor allem aber zwischen Menschen. Ich bin überzeugt: dieses Ziel ist heute wichtiger denn je. Der Erfolg von ERASMUS lässt sich an Zahlen festmachen: seit 1987 wurden europaweit über drei Millionen Studierende gefördert. Rund 521.000 davon kamen aus Deutschland.
Im vergangenen Hochschuljahr 2014/2015 konnten wir einen neuen Teilnehmerrekord verzeichnen: Fast 45.000 Studierende und Hochschulangehörige aus Deutschland haben mithilfe von ERASMUS einen Aufenthalt im europäischen Ausland verbracht. Diese beeindruckenden Zahlen stehen für ganz individuelle Erfahrungen des Einzelnen: Europa wird konkret erfahrbar, das interkulturelle Verständnis wächst, grenzüberschreitende Freundschaften entstehen und Lebenswege werden geprägt.
Über die Auslandsaufenthalte hinaus hat ERASMUS unseren Hochschulen einen enormen Internationalisierungsschub gegeben. Es gibt nahezu keine deutsche Hochschule, die sich nicht an ERASMUS beteiligt. Internationale Verflechtungen machen unseren Wissenschaftsstandort attraktiv. ERASMUS leistet hier einen wichtigen Beitrag. Eine schöne nationale Ergänzung von ERASMUS ist das vom BMBF geförderte Programm "Europa macht Schule". Bereits seit zehn Jahren gibt es europäischen Gaststudierenden in Deutschland die Möglichkeit, ihr Heimatland deutschlandweit in Schulen vorzustellen.
Dies bereichert einerseits den Aufenthalt der europäischen Studierenden in Deutschland und weckt unter deutschen Schülerinnen und Schülern bereits frühzeitig das Interesse an Europa. Der Verständigungsgedanke von ERASMUS wird hier zusätzlich gestärkt. ERASMUS, das ist erfolgreiches Europa. Mit seiner Weiterentwicklung zum übergreifenden Gesamtprogramm Erasmus+ haben wir die besten Voraussetzungen, diese europäische Erfolgsgeschichte fortzuschreiben.
30 Jahre ERASMUS sind ein stabiles Fundament, auf das wir aufbauen können. Dem Deutschen Akademischen Austauschdienst danke ich für die langjährige hervorragende Arbeit und wünsche ihm bei der weiteren Umsetzung von Erasmus+ im Hochschulbereich alles Gute und weiterhin viel Erfolg.