Erasmus+ Enriching lives, opening minds.

Dr. Stefan Oster

Bischof von Passau

Infos zum Erasmus-Aufenthalt

Jahr: 1990
Art: Studium
Zielland: Vereinigtes Königreich/UK, University of Keele
Fachrichtung: Philosophie und Geschichte
Heimathochschule: Universität Regensburg / Universität Kiel

Porträtfoto von Bischof Dr. Stefan Oster
© Bischöfliche Pressestelle Passau

Mit Erasmus unterwegs sein zu dürfen, war ein ganz wichtiger Lebensabschnitt – und ich bin sehr dankbar, für diese Möglichkeit damals.

Wie kam es zu Ihrem Erasmus-Semester?

Über das Erasmus-Programm konnte ich im Jahr 1990/91 für ein Semester an die Keele-University gehen – diese Chance habe ich genutzt. Ich war damals Mitte 20 und bereits ausgebildeter Zeitungs- und Hörfunkjournalist. Aber ich wollte nach der Zeit im Journalismus doch noch ein Studium aufnehmen und hatte mich für Philosophie und Geschichte eingeschrieben – mit dem Ziel, den tieferen Sinn des Lebens für mich zu erforschen.

Wie erinnern Sie sich an diese Zeit?

Die Keele-University ist eine kleine, aber feine Campus-Uni im Herzen von England. Die Zeit dort war überaus hilfreich für mich. Ich erinnere mich, dass mein Englisch zu Beginn ziemlich schlecht war. Ich konnte mich kaum in der Studentenkanzlei anmelden, hab wenig verstanden und war ziemlich gehemmt. Aber die internationale Community der Studierenden war damals schon sehr bereichernd. Mit Englisch ging es dann auch bald bergauf. Ich konnte auch viel Sport treiben, habe wunderbare Menschen kennengelernt und habe die Gelegenheit dieser geschenkten Monate dazu genutzt, intensiv Immanuel Kant zu lesen. Denn auch das war eine philosophische Erkenntnis: Wenn jemand einen komplexen deutschen Text aus dem 18. Jahrhundert in ein moderndes Englisch übersetzt hat – dann kann das enorm hilfreich sein für das Verstehen des Originals. Kurz und gut: Nach den wunderbaren Monaten in Keele war ich gerüstet für mehr.

War Erasmus für Sie der Anfang von etwas Neuem?

Es war eine wunderbare Vorbereitung für ein weiteres Stipendium an einer anderen Institution, mit dem ich dann auch noch ein Jahr nach Oxford gekommen bin – und dort einen Master gemacht habe. Ohne Erasmus wäre das nicht möglich gewesen. Auch habe ich in Oxford unterscheiden gelernt, wo mein Weg hingehen würde: Ich bin tiefer in Philosophie und Theologie eingetaucht, ich habe gelernt, meinen eigenen Weg existenziell anzuschauen und besser zu verstehen und bin bald danach in die katholische Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos eingetreten.

Mit Erasmus unterwegs sein zu dürfen, war ein ganz wichtiger Schritt dafür – und ich bin sehr dankbar, für diese Möglichkeit damals.

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