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Wie Erasmus+ Projekte den Bologna-Prozess unterstützen – Bericht eines Cluster Meetings zur Bestandsaufnahme der Wirkung

European Commission

Seit über einem Jahrzehnt haben sich mehr als 80 Erasmus+ Projekte der Verwirklichung des Bologna-Prozesses gewidmet. Um die Ergebnisse zu evaluieren, haben die Europäische Kommission und die Europäische Exekutivagentur für Bildung und Kultur (EACEA) aktuelle und kürzlich abgeschlossene Projekte zu einem Cluster Meeting in Brüssel eingeladen. Der DAAD war mit dem Projekt „Bologna Hub Peer Support II“ vertreten.

Seit etwa 25 Jahren arbeiten 49 europäische Länder daran, ihre Hochschulsysteme einander anzugleichen. Dabei liegt der Fokus auf der Verwirklichung der zentralen Elemente des Bologna-Prozesses:

  • dreistufige Struktur des Studiensystems (Bachelor, Master und Doktorat)
  • gegenseitige und automatische Anerkennung von Abschlüssen und Qualifikationen  
  • Maßnahmen zur Qualitätssicherung

Angesichts der hohen Anzahl an Studierenden und Hochschulabsolventinnen und -absolventen, die einen Teil ihres Studiums im Ausland verbringen, tragen diese Maßnahmen dazu bei, den Europäischen Hochschulraum zu stärken.

Erasmus+ unterstützt diesen Prozess durch Finanzhilfen für Projekte, die in der Regel gemeinsam mit Bildungsministerien umgesetzt werden. Für den Zeitraum von 2014 bis 2025 wurden Finanzhilfen in der Höhe von rund 35 Millionen Euro gewährt.
Da die nächste Bologna-Ministerkonferenz, die für den Zeitraum Mai/Juni 2024 geplant ist, näher rückt, gilt es nun den Blick darauf zu richten, was die durchgeführten Erasmus+ Projekte der letzten fünf Jahre erreicht haben.

Vor diesem Hintergrund haben die Europäische Kommission und die Europäische Exekutivagentur für Bildung und Kultur (EACEA) ein Cluster Meeting am 20./21. Juni in Brüssel veranstaltet. Ziel des Treffens war es, die Wirkung von 40 Erasmus+ Projekten im Europäischen Hochschulraum zu evaluieren, die in den Jahren 2018, 2019 und 2021 für eine Förderung ausgewählt wurden. Der DAAD war mit den Erasmus+ Projekten „Bologna Hub Peer Support“ (2020-2022) und „Bologna Hub Peer Support II“ (2022-2024) vertreten.

Im Mittelpunkt standen die zentralen Verpflichtungen des Bologna-Prozesses, wie beispielsweise die Qualitätssicherung und automatische Anerkennung, die Kompatibilität der nationalen Qualifikationsrahmen, die Einführung flexibler Bildungswege (z.B. in Form von Micro-credentials) sowie die Wichtigkeit der Wahrung der Europäischen Grundwerte in der Hochschulbildung. Darüber hinaus wurden im Rahmen der Veranstaltung beispielhaft die Auswirkungen des Bologna-Prozesses auf die Hochschulsysteme in der Ukraine und in Kasachstan aufgezeigt.

Das Interesse seitens der Hochschulen für eine Teilnahme am Projekt „Bologna Hub Peer Support II“, welches der DAAD gemeinsam mit europäischen Partnern umsetzt, war mit rund 90 Bewerbungen sehr hoch. Ein besonders hohes Interesse war von Hochschulen aus der Ukraine und Kasachstan zu verzeichnen, was folglich dem Länderfokus des Treffens entsprach.

Darüber hinaus wurden im Rahmen des Cluster Meetings die Synergien mit anderen Aktionen, die im Rahmen von Erasmus+ gefördert werden, hervorgehoben, wie beispielsweise die Nationalen Informationszentren für die Akademische Anerkennung (NARICs) und die Europäischen Hochschulen.

Insgesamt unterstrich die Veranstaltung den Mehrwert der Unterstützung des Bologna-Prozesses durch die Europäische Union. Konkrete Ergebnisse der Projekte im Europäischen Hochschulraum wurden aufgezeigt, die eine bedeutende Wirkung auf institutioneller, nationaler und europäischer Ebene haben. Die angeregten Diskussionen, der Austausch und die Vernetzung zwischen den Projektverantwortlichen trugen zum Erfolg des Cluster Treffens bei.

Kontakt

Kathrin Herres

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