22.12.2021 | Kategorie Erasmus+ programmübergreifend
Neuerungen im Erasmus+ Programm 2022: Ratenerhöhungen und Zusatzförderung
Ab dem Aufruf 2022 werden in Deutschland in der Förderlinie KA131 die monatlichen Raten zur Förderung von Studierendenaufenthalten in Programmländern auf den maximal möglichen Satz je Ländergruppe angehoben. Zudem werden die Zielgruppen für den Erhalt von Aufstockungsbeträgen (top up) im Hochschulbereich deutlich erweitert. Damit wollen wir den Erasmusaustausch attraktiver und für alle realisierbar machen.
Konkret werden auf Grundlage des für den Aufruf 2022 gestiegenen Gesamtbudgets für die Erasmus-Mobilität im Hochschulbereich (siehe Arbeitsprogramm 2022 der EU-Kommission vom November 2021) die Förderraten für Erasmus-Studierende auf den Ländergruppenhöchstsatz von aktuell 330/390/450 EURO pro Monat auf 490/540/600 EURO pro Monat angehoben. Weitere Informationen zu den neuen Förderraten finden Sie hier.
Um die Zugänge zum Erasmus+ Programm chancengerechter zu gestalten und zukünftig mehr Studierende für das Programm zu gewinnen, werden die Zielgruppen für finanzielle Zusatzförderung durch das top up „geringere Chancen“ ausgeweitet: Neben den schon in der Vergangenheit geförderten Studierenden mit Behinderung oder chronischer Erkrankung sowie Studierenden, die ihren Auslandsaufenthalt mit Kind/ern durchführen, erhalten ab dem Projekt 2022 auch Studierende aus einem nicht-akademischen Elternhaus sowie erwerbstätige Studierende einen zusätzlichen Zuschuss von 250 Euro pro Monat. Dieser Zuschuss für Teilnehmende mit geringeren Chancen ist für Geförderte nur jeweils einmal anwendbar, auch wenn mehrere der Kriterien zum Erhalt der Förderung erfüllt sind. Mit dem top up für Praktika und grünes Reisen sind die Zuschüsse für Teilnehmende mit geringeren Chancen selbstverständlich kombinierbar. Darüber hinaus können ab dem Aufruf 2022 Teilnehmende mit Kind/ern im Ausland Realkosten für ihre Mobilität erhalten. Im Sinne eines einfachen Zugangs zum Programm werden Nachweis- und Dokumentationspflicht für top ups möglichst niederschwellig gestaltet werden.
DAAD Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee und Dr. Stephan Geifes, Direktor der Nationalen Agentur für Erasmus+ Hochschulzusammenarbeit im DAAD haben heute die Presse über diese wichtige Stärkung des Erasmusprogramms in einer Erklärung informiert.
Zur Klärung der Ausgestaltung und Umsetzung dieser Neuerungen bieten wir Ihnen am Dienstag, 18. Januar 2022 von 11 bis 13 Uhr eine eigens dafür eingerichtete Sprechstunde an. Eine Einladung dazu mit einem Link zu unserer Slido-Fragensammlung erhalten Sie am Jahresanfang. In dieser Sprechstunde erläutern wir auch das Verfahren, die Zugangsvoraussetzungen und die Förderkriterien für das top up „geringere Chancen" genauer und möchten uns gerne mit Ihnen über die Umsetzung austauschen. Als empfangsberechtigte Zielgruppen sind Studierende, deren Elternteile oder Bezugspersonen über keinen Abschluss einer Hoch- oder Fachhochschule verfügen sowie erwerbstätige Studierende mit einem monatlichen Verdienst von über 450 EUR definiert. Der Nachweis kann analog zu dem top up für grünes Reisen über eine Selbsterklärung erfolgen.
Im Februar und März (10. und 24.2. sowie 10.3.) werden wir Sprechstunden zum Projektmanagement in Anbetracht der Ratenerhöhung und der parallelen Umsetzung der Mobilitätsprojekte 2020, 2021 und 2022 anbieten. Um die Gruppen bei diesen Sprechstunden für den besseren Austausch übersichtlicher zu gestalten, werden wir die Teilnehmerzahl bei den Sprechstunden begrenzen und jeder Hochschule eine gezielte Einladung für einen der jeweiligen Termine zukommen lassen.
Die Sprechstunden im Januar widmen wir der Antragstellung mit Schwerpunkt auf KA171.
Aufgrund der nun bekannten Gestaltung des Aufrufs 2022 haben wir uns entschieden, die Zwischenberichte der Projekte 2021 (bisher geplant für März 2022) auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, damit Sie die Zwischenberichte unter Berücksichtigung der Bewilligungssumme im Projekt 2022 planen und einreichen können. Die Bewilligungssumme für den Aufruf 2022 werden wir Ihnen voraussichtlich im Mai bekannt geben.