Erasmus+ Enriching lives, opening minds.

Antragszahlen 2021 für Erasmus Mundus und Jean Monnet

Oliver Reetz/DAAD

Die Europäische Kommission hat für die Erasmus+ Aktionen Erasmus Mundus Joint Master, Erasmus Mundus Design Measures und Jean Monnet-Aktionen die ersten Statistiken zur Antragsrunde 2021 bekannt gegeben.

Erasmus Mundus Joint Master (EMJM)

In der ersten Antragsrunde der neuen Programmgeneration (2021-2027) wurden 70 Anträge weltweit eingereicht. Fünf dieser Anträge wurden von deutschen Hochschulen gestellt. Die Top 3 der antragstellenden Programmländer sind Frankreich (15 Anträge), Spanien (10) und Portugal (6).

Seit dem Antragsjahr 2021 können nun auch Hochschuleinrichtungen aus Partnerländern Anträge einreichen. Die EU KOM hat zum ersten Mal fünf Vorschläge aus drei Partnerländern erhalten: Israel, Indien und dem Vereinigten Königreich.
Die durchschnittliche Teilnahmequote von rund fünfeinhalb Organisationen aus Partnerländern pro Antrag (insgesamt 388 Partner oder assoziierte Partner) ist etwas höher als im letzten Jahr (rund 5 pro Antrag), mit einer relativ guten Ausgewogenheit zwischen Industrie-, Schwellen- und weniger entwickelten Ländern. Die Vereinigten Staaten sind mit 37 Teilnahmen am stärksten vertreten, gefolgt von 32 Teilnahmen aus dem Vereinigten Königreich, 26 aus Brasilien, 17 aus Kanada und 15 aus China, gefolgt von Russland und Südafrika mit jeweils 13 teilnehmenden Organisationen.

Die durchschnittliche Größe der Konsortien einschließlich der assoziierten Partner beträgt etwa 16 Organisationen pro Antrag, davon kommen ca. elf teilnehmende Organisationen aus Programmländern.

Von den 70 Anträgen sind:

  • 22 Prozent Wiederholungsanträge von zuvor geförderten Erasmus Mundus Joint Master Degrees (EMJMDs),
  • 42 Prozent Wiederholungsanträge von nicht ausgewählten EMJMD-Anträgen
  • und 61 Konsortien haben zusätzliche Stipendien für ausgewählte Länder (Heading 6 IPA III und NDICI) beantragt.  

Der Aufruf sieht eine Förderung von rund 25 Erasmus Mundus Joint Master vor. Die Auswahlergebnisse werden voraussichtlich im Oktober 2021 veröffentlicht.

Erasmus Mundus Design Measures (EMDM)

Mit dieser neuen Maßnahme soll ab 2021 "die Entwicklung neuer, innovativer und stark integrierter transnationaler Studiengänge auf Masterebene gefördert werden, an denen (a) Erasmus+-Programmländer, (b) Einrichtungen und/oder (c) Themenbereiche beteiligt sind, die in Erasmus Mundus unterrepräsentiert sind" (Erasmus+ Programmleitfaden).

Von den 148 eingegangenen Anträgen wurden 107 (72 Prozent der Gesamtzahl) von Hochschulen aus Programmländern und 41 (28 Prozent der Gesamtzahl) von Einrichtungen aus Partnerländern gestellt. Von deutschen Hochschulen wurden sechs Anträge gestellt.

Insgesamt sind 40 verschiedene Länder, davon 24 Programmländer und 16 Partnerländer, vertreten. Spanien liegt mit 17 Anträgen (11,5 Prozent der Gesamtzahl) an der Spitze, gefolgt von Frankreich und Italien mit jeweils 15 Anträgen (10 Prozent der Gesamtzahl). Bemerkenswert ist die hohe Beteiligung Russlands mit 10 Anträgen (6,7 Prozent der Gesamtzahl) sowie fünf Anträgen aus der Ukraine.

Vergleicht man die Beteiligung von Programmländern mit den ausgewählten Erasmus Mundus Masterstudiengängen des Förderzeitraum 2014-2020, so stellt man fest, dass Programmländer, die noch nie einen solchen Studiengang koordiniert haben, sich jetzt im Rahmen des EMDM-Aufrufs bewerben: Polen (6), Lettland (4), Bulgarien (3), Kroatien (2), Rumänien (2), Zypern (1), Nordmazedonien (1), Serbien (1) und die Slowakei (1).

Darüber hinaus hat der Aufruf 62 neue Hochschuleinrichtungen angezogen, die noch nie an einem gemeinsamen Masterstudiengang teilgenommen haben, was 48 Prozent aller Antragsteller entspricht (69 Prozent Organisationen aus Programmländern und 31 Prozent aus Partnerländern).

Der Aufruf sieht eine Förderung von rund 36 Erasmus Mundus Design Measures vor. Die Auswahlergebnisse werden voraussichtlich im Oktober 2021 veröffentlicht.

Jean Monnet-Aktionen

Zur Antragsfrist am 2. Juni sind im traditionellen Jean Monnet-Bereich für die Hochschulbildung (Module, Lehrstühle, Centers of Excellence) 776 Anträge von Hochschulen aus der ganzen Welt in Brüssel eingegangen. Hierfür steht ein Gesamtbudget von 10 Mio € zur Verfügung.

Unter der neuen Programmlinie „Jean Monnet-Aktionen in anderen Bereichen der allgemeinen und beruflichen Bildung“ wurden für die Aktion „Teacher Training“ 37 und für die Aktion „Netzwerke von Schulen und/oder Berufsbildungsanbietern“ sieben Anträge europaweit eingereicht. Für die Teacher Trainings steht ein Budget von 4 Mio € zur Verfügung; für die Netzwerke werden 2 Mio € bereitgestellt.

Die Auswahl der Projekte erfolgt zentral in Brüssel. Die Anträge werden zunächst von der EACEA auf die formale Förderfähigkeit geprüft. Antragsteller, deren Vorschläge die formalen Förderkriterien nicht erfüllen, werden nach Abschluss dieser Prüfung von der EACEA schriftlich benachrichtigt. Die formal gültigen Anträge werden anschließend von jeweils zwei externen Gutachter:innen qualitativ bewertet. Die Förderentscheidung wird auf Basis der Expertenbewertung von der Europäischen Kommission getroffen.
Die Auswahlergebnisse werden voraussichtlich im Oktober 2021 veröffentlicht.

Nach oben