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EWP- Back to the Future Summit an der Universität Barcelona

Maximilian Pinnen / NA DAAD

Vom 30. Januar bis 1. Februar 2024 fand der von der Universität Barcelona und der European University Foundation (EUF) organisierte Mobilitätsgipfel zum Thema „EWP – Back to the Future” statt. Insgesamt nahmen 128 europäische Hochschulen teil, plus Vertreter*innen unterschiedlicher Nationalagenturen, des Erasmus Student Networks (ESN), der Academic Cooperation Association (ACA) sowie der European Students’ Union (ESU). Auch von den NA DAAD Erasmus+ Digitalexpert*innen (EDE) haben sich viele auf den Weg nach Barcelona gemacht. Im Folgenden möchten wir Ihnen einen kurzen Überblick über den Mobilitätsgipfel geben.  


Programm
Das Programm war eine Mischung aus Vorträgen, Podiumsdiskussionen, Hackathons und Training Sessions. Auch wenn die Überschriften nicht immer ganz den Inhalten entsprachen, war es doch ein abwechslungsreiches Programm und wir konnten uns gut mit anderen europäischen Kolleg*innen und einigen EWP Champions austauschen. In den Vorträgen ging es – gemäß des Titels ‚Back to the Future‘ sowohl um die bisherigen Learnings aus dem EWP-Projekt als auch um das weitere Vorgehen in der aktuellen Erasmus+ Programmgeneration.  

Die wichtigsten Punkte dabei waren der Release der neuen Schnittstellenbeschreibung (Version 7) der Inter-Institutional-Agreements (IIA), die Nominierungen, die Neuerungen in der Erasmus+ App sowie die Übertragbarkeit von Daten. Die neuste Version der IIAs wird Ende März 2024 in Kraft treten, die NA DAAD hat dazu Mitte September 2023 per E-Mail über das Erasmus+ Forum informiert.  

Laut EUF befinden sich die Nominierungen via EWP, die als nächstes ausgerollt werden sollen, in einer sogenannten ‚early release‘ Phase. Eine verbindliche Frist zur Umsetzung gibt es aktuell nicht. In Bezug auf die Erasmus+ App plant die EUF eine neue Funktion: Studierende sollen sich ein Zimmer in der Stadt ihrer Gasthochschule über die App mieten können, dafür sind sie mit kommerziellen Anbietern (wie z.B. HousingAnywhere) im Gespräch. Das Projekt heißt HOME2.  

Das letzte große Thema für die Zukunft ist die ‚Data Portability‘ (=Übertragbarkeit von Daten). Hier soll ein Datenstandard für EWP geschaffen werden, sodass jederzeit ein Wechsel eines Anbieters stattfinden kann und die bereits vorliegenden Daten problemlos gespeichert und übertragen werden können. Hintergrund ist, dass es in der Zwischenzeit 21 Drittanbieter und das Dashboard gibt, die jeweils sehr unterschiedliche Datensätze haben. Ein Wechsel wäre aktuell nur mit großem Aufwand möglich. Das soll erleichtert werden.  

Hackthons & Training Sessions 
Um einen möglichst guten Überblick über die Hackathons und die Training Sessions zu erhalten, haben sich die Digitalexpert*innen so aufgeteilt, dass fast jede Session abgedeckt werden konnte. Zur Auswahl standen:  Bridging the divide between partners using/not using EWP

  • International mobility (IIAs and LAs)
  • Blended mobility
  • Issuing European Student Identifier
  • Issuing European Student Cards

Alle Hackathons wurden doppelt angeboten, sodass die jeweils zweite Gruppe mit und an den Ergebnissen der ersten Gruppe weiterarbeiten konnte. Leider wurden die Hackathons ihrem Namen nicht ganz gerecht und es handelte sich hauptsächlich um eine Ideensammlung in der Gruppe zu den jeweiligen Themen. Konkrete Lösungsvorschläge, die z.B. zeitnah umgesetzt werden könnten, wurden dabei nicht entwickelt. Beim Hackathon zur Überbrückung der Differenzen zwischen Hochschulen, die EWP nutzen und solchen, die es nicht tun, wurden daher alle Ideen gesammelt, die anschließend von der zweiten Gruppe weiterbearbeitet werden konnten. Die Leitfrage dabei war: „Was wird benötigt, um die aktuelle Situation zu verbessern?“. Bei den Blended Mobilities ging es allgemein um einen Austausch zum Thema sowie das Sammeln von Dos and Don’ts. Der Hackathon zur internationalen Mobilität beschäftigte sich mit der Frage, welche Voraussetzungen erfüllt werden müssten, wenn man die EWP-Schnittstellen für weltweite Partnerschaften öffnen und Verträge analog zu den IIAs im Erasmus+ Programm erstellen würde. Es wurde darüber diskutiert, ob ein internationaler Standard für alle gefunden werden kann.  

Die Themen der Training Sessions in den beiden drauffolgenden Tagen waren:  

  • IIAs, LAs, Nominations, ToRs and Erasmus+ App: From Zero to Hero
  • Digital Strategy & Planning
  • Digitalisation beyond EWP: The Big Picture

Bei der Session zu ‘Digital Strategy & Planning‘ ging es hauptsächlich darum, wie sich das Gesamtprojekt Erasmus Without Paper entwickelt hat. Auch die Verwendung des ESI wurde diskutiert. Wenn Sie dazu weitere Informationen möchten, können Sie sich auch die Videos zu den Lernhäppchen, die von den Digitalexpert*innen zur Verfügung gestellt werden, anschauen. Bei der Session zu IIAs, LAs, Nominations, ToRs und die Erasmus+ App gab es drei parallele Tracks. Hier hätten sich die EDE darüber gefreut, wenn die drei Gruppen jeweils nach Erfahrungsstufen eingeteilt worden wären, sodass die jeweilige Gruppe denselben Kenntnisstand hat. Bei der letzten Training Session zum ‘Big Picture’ wurde in einer sehr spannenden und fruchtbaren Atmosphäre viele EU- und hochschulweite Digitalisierungsprojekte als Teile des großen Ganzen (Ökosystems) von der EUF und den Universitäten vorgestellt. So dass nach zwei Tagen Arbeit das gemeinsame Bild wirklich groß geworden ist. Allerdings wurde auch klar, dass diese Projekte, so gut sie auch sein mögen, kaum eine Chance haben, die breite Masse der Hochschulen zu erreichen. Es gibt einfach zu viele Projekte, die kaum koordiniert/zusammengedacht sind.  

EWP Champions
Unter den Teilnehmenden waren auch einige EWP Champions, mit denen ein Austausch stattfand. Zwischen den deutschen EWP Champions und den Digitalexpert*innen hatte bereits davor ein Austausch stattgefunden, aber nun konnten die EDE auch einige neue europäische Champions und ihre Sicht auf die Dinge kennenlernen. Die EWP Champions sind Hochschulen aus ganz Europa, die sich für den Titel beworben haben und von der EU- Kommission sowie den Nationalagenturen ausgewählt wurden. Sie sollen neue Ideen und Funktionen testen und Feedback geben, das dann wiederrum zur Weiterentwicklung von EWP genutzt werden kann.   

Fazit
Auch wenn die Überschriften nicht immer den Programminhalt abgedeckt haben, konnten wir doch in den meisten Sessions einiges an Input mitnehmen. Auf der Konferenz wurde aber auch deutlich, dass es teilweise sehr große Wissensunterschiede zwischen den Teilnehmenden gab. Als Digitalexpert*innen kannten wir schon sehr viele Details und konnten unser Wissen aktiv in die Diskussionen einbringen. Es war trotzdem spannend, sich mit Kolleg*innen aus ganz Europa auszutauschen und zu sehen, dass man doch sehr oft vor denselben Hürden steht. Arbeitsgruppen wie die NA DAAD Digitalexpert*innen gibt es nur in wenigen anderen europäischen Ländern, weshalb die Informationen oft noch bruchstückhafter verteilt sind oder die Kommunikation zwischen der jeweiligen NA und den Hochschulen geringer ist. 

Eine Frage, die für uns offenbleibt, ist jedoch, was mit den gesammelten Ideen, Diskussionsergebnissen und Inputs nach Ende der Konferenz passiert? Die Folien und Präsentation haben die Teilnehmenden erhalten.   

Die Digitalexpert*innen bedanken sich bei der EUF und der Universität Barcelona für die super Organisation der Veranstaltung!

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