14.12.2023 | Kategorie Hochschulpolitik
Vielseitige Möglichkeiten und Herausforderungen rund um das Thema Künstliche Intelligenz an Hochschulen in Europa, Asien und weltweit.
Momentan gibt es vermutlich keine Institution im Bereich Hochschule, die sich nicht in irgendeiner Form mit dem Thema Künstliche Intelligenz auseinandersetzt. Der DAAD und das Bildungssekretariat des Asia-Europe Meetings (ASEM) haben dieses aktuelle Thema daher aufgegriffen und gemeinsam am 28. November 2023 ein Online-Seminar zum Thema „The Impact of Artificial Intelligence on Learning & Teaching in Higher Education“ ausgerichtet.
Das Seminar fand im Namen der ASEM-Expertengruppe „Digitalisierung“ statt, um sowohl Expertinnen und Experten aus Forschung und Lehre als auch der breiten Öffentlichkeit Einblicke in die Möglichkeiten und den Nutzen, aber auch die Risiken von Künstlicher Intelligenz an Hochschulen zu bieten.
„Es ist uns eine große Ehre, heute mit ausgewiesenen Expertinnen und Experten aus der Wirtschaft, von Hochschulen sowie von Studierenden über das spannende Thema ‚Künstliche Intelligenz‘ diskutieren zu können!“. Mit diesen Worten eröffnete David Akrami Flores, Leiter des DAAD-Referats „Erasmus+ Politikunterstützung, gemeinsam mit Luca Lantero, Direktor des ASEM-Bildungssekretariats das Online-Seminar.
Den inhaltlichen Auftakt bot Dr. Supatida Prompayuck aus Thailand, Geschäftsführerin verschiedener Unternehmen und ehemalige Beraterin des thailändischen Bildungsministeriums, die in ihrer Präsentation die technischen Möglichkeiten sowie die wirtschaftliche Bedeutung von Künstlicher Intelligenz – kurz KI – vorstellte. Auf besonderes Interesse stieß unter den mehr als 170 Teilnehmenden aus insgesamt 32 Nationen die Insider-Einschätzung, welche KI-Funktionen – über den mittlerweile weitläufig bekannten „ChatGPT“ hinaus – in nächster Zeit auf dem Markt zu erwarten sind und die Prognose, wie sich diese auch an bzw. für Hochschulen auswirken dürften.
Perspektiven aus Wirtschaft und Hochschule
Diese sehr greifbaren Einblicke in die „Business-Perspektive“ dienten als idealer Impulsgeber für den zweiten Teil des Seminars, welche in Form einer Expertendiskussion stattfand. Dafür fanden sich mit Prof. Joshua Ellul von der University of Malta, Prof. Christine Slade von der australischen University of Queensland sowie Dr. Sharina Yunus von der University of Technology Brunei gleich drei Stimmen von internationalen Hochschulen auf dem virtuellen Podium ein. Komplettiert wurde die Runde durch Bastien Degardins von der European Students’ Union (ESU), um die Perspektive der Studierenden zu vertreten.
Unter der professionellen Leitung von Ruben Janssens von der belgischen Ghent University entstand schnell eine lebhafte Debatte, die auf neu eröffnete Möglichkeiten in digitalen Lern- und Lehrformaten ebenso einging wie auf die Risiken rund um die Fälschung von Hausarbeiten und Prüfungen oder soziale Komponenten wie den Zugang zu den benötigten Technologien für benachteiligte Zielgruppen.
Die Aufzeichnung des Seminars sowie eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse kann auf der Website des ASEM Bildungssekretariats eingesehen werden.
Hintergrund
ASEM steht für das Asia-Europe Meeting, ein interregionales Dialogforum zwischen Asien und Europa. In den 1990er Jahren ins Leben gerufen, kommen innerhalb dieses politischen Prozesses seit 2008 auch die Bildungsminister der 51 Mitgliedsländer sowie die EU und die ASEAN-Staatengemeinschaft in einem zweijährlichen Turnus zusammen, um gemeinsame Kooperationsziele festzulegen. Vorbereitet werden diese Ministerkonferenzen durch die Zusammenkünfte der Senior Officials – also der Vertreterinnen und Vertreter aus den Bildungsministerien der ASEM-Mitgliedsländer, der EU und dem ASEAN-Sekretariat – unter Einbeziehung zahlreicher Stakeholder-Organisationen.
Die NA DAAD (Referat EU04) koordiniert in Zusammenarbeit mit dem BMBF die deutsche Beteiligung in diesem bildungspolitischen Forum.