11.03.2022 | Kategorie
Erste Eindrücke der Antragstellung für die Erasmus+ Mobilität von Einzelpersonen im Aufruf 2022
Im zweiten Aufruf der neuen Erasmus+ Programmgeneration (2021-2027) zeigen deutsche Hochschulen reges Engagement im Erasmus+ Programm sowie ein besonderes Interesse an der Mobilität von Einzelpersonen. Zum Aufruf 2022 waren insgesamt 366 deutsche Hochschulen durch die Verleihung einer Erasmus+ Charta antragsberechtigt.
Internationale Mobilität unter Beteiligung von nicht mit dem Programm assoziierten Drittländern – Förderlinie KA171
Die Projekte für die ausschließlich Internationale Mobilität unter Beteiligung von nicht mit dem Programm assoziierten Drittländern - Förderlinie KA171 - wurde zum Aufruf 2022 erstmals in der neuen Programmgeneration ausgeschrieben, das gesamte Antragsvolumen für KA171 beträgt 101,4 Mio. Euro. Die rege Beteiligung deutscher Hochschulen – es wurden insgesamt 135 Anträge eingereicht, darunter drei Konsortialanträge – zeigt das beständige Interesse.
Damit ist das Interesse vergleichbar mit den Antragszahlen aus dem Aufruf 2020 der Programmgeneration 2014-2020, in welchem 159 Projektanträge mit einem Antragsbudget von 111,8 Mio. Euro eingereicht wurden. Im Vergleich zur Förderlinie KA107 der Programmgeneration 2014-2020 liegt der Schwerpunkt in der neuen Erasmus+ Programmgeneration bei KA171 auf Incoming Mobilitäten. Die Outgoing-Perspektive wird in der neuen Erasmus+ Programmgeneration 2021-2027 durch die internationale Dimension in KA131 ergänzt. In der Förderlinie KA171 werden die Projektanträge einem qualitativen Bewertungsverfahren durch je zwei externe Gutachter unterzogen. Die Förderbedingungen sind auf folgender Webseite zusammengefasst: Mobilität mit Partnerländern (KA171).
Zum Aufruf 2022 wurden zwei Anträge zur Akkreditierung von Konsortien (KA130) für die Förderlinie KA171 gestellt. Die Akkreditierung der Konsortien ist für die gesamte Laufzeit der neuen Erasmus+ Programmgeneration (2021-2027) gültig.
Mobilität zwischen EU-Mitgliedstaaten und mit dem Programm assoziierten Drittländern – KA131
Für die Förderlinie Mobilität mit Einzelpersonen KA131 erhielt die NA DAAD 331 Anträge zur Durchführung von Mobilität von Studierenden und Hochschulpersonal im Rahmen der Leitaktion 1 (KA131). Diese Anträge wurden von 321 Hochschulen und 10 Konsortien eingereicht. Es ist erfreulich, dass mit dem erhofften Ende der Coronapandemie die Nachfrage nach Mobilitäten sehr stark gestiegen ist.
Für die Mobilitätsprojekte steht 2022 ein im Vergleich zu den Vorjahren deutlich höheres, wenn auch noch nicht ganz finalisiertes Budget zur Verfügung. Es ist absehbar, dass die beantragten Mobilitäten, das erwartete Budget in hohem Masse übersteigen.
KA131 – Mobilität insgesamt
In den eingereichten Anträgen wurden insgesamt 70.995 Mobilitäten beantragt (Studierendenmobilität-Studium (SMS): 50.097; Studierendenmobilität-Praktikum (SMP): 11.469; Personalmobilität zu Lehrzwecken (STA): 4.698; Personalmobilität zur Fort- und Weiterbildung (STT): 4.731). Im Vergleich zum vorpandemischen Aufruf 2019 ist der Anstieg beantragter Mobilitäten bei Studierendenmobilitäten am deutlichsten mit 25,1 % erkennbar. Die Anzahl der beantragten Personalmobilitäten hat wieder das Niveau aus der vorpandemischen Zeit erreicht.
Die Studierendenmobilitäten umfassen in der neuen Programmgeneration sowohl Long Term-Mobilitäten als auch Short Term-Mobilitäten für Studierende sowie auch die Förderung von Blended-Formaten, und der internationalen Mobilität in KA131.
Internationale Dimension
Das Interesse an der Förderung von Outgoing-Mobilität in der Förderlinie KA131 ist ebenfalls gleichbleibend: Von der Möglichkeit, einen Anteil von bis zu 20 Prozent des in den klassischen Mobilitätsprojekten für die oben genannten Aktivitäten zur Verfügung gestellten Budgets für die Mobilität mit Partnerländern zu verwenden, möchten insgesamt 294 Projektträger Gebrauch machen. Durchschnittlich beabsichtigen die Projektträger 17 Prozent des Budgets für Outgoing-Mobilitäten zu nutzen.
Blended Intensive Programmes
Die Auswertung der Antragsdaten zu den Blended Intensive Programmes zeigt ein gleichbleibendes Interesse an dieser Förderaktivität – rund die Hälfte aller Antragssteller 184 Projektträger beantragten mindestens ein BIP. Insgesamt werden von diesen Projektträgern 425 BIPs geplant. 8.332 tatsächlich mobile Teilnehmer der Partnerorganisationen, so der Plan, können an diesen 425 BIPs teilnehmen. Die Unterstützung der mobilen Teilnehmer erfolgt entsprechend den Regelungen für die „Short Term-Mobilität“ und nach dem Entsendelandprinzip.