Erasmus+ Enriching lives, opening minds.

Michel Gräßer

Arzt

Infos zum Erasmus-Aufenthalt

Jahr: 2014
Art: Studium
Zielland: Tschechische Republik, Prag
Fachrichtung: Medizin
Deutsche Hochschule: Universität Tübingen

Es war eine wundervolle Zeit, die ich nicht missen möchte.

Empfanden Sie Hürden auf dem Weg zu Ihrem Erasmus-Studium in Prag?

Hürden habe ich nicht wahrgenommen. Die Anmeldung und Organisation vonseiten beider Universitäten ging ohne Probleme und auch die Organisation der Wohnheimunterkunft war keine Schwierigkeit. Mit den anderen ausländischen Kommilitonen findet man schnell Anschluss und lernt viele wunderbare Menschen kennen. Ich würde jedem einen Aufenthalt in Prag empfehlen, es war eine wundervolle Zeit, die ich nicht missen möchte. Eine Stadt die viel zu bieten hat, kulturell wie auch von der Umgebung. Geringe Lebenshaltungskosten und freundliche, offene Menschen runden das Gesamtbild ab.

Haben Sie in Prag neue Ansichten auf Ihr Medizinstudium erlangt? Was war für Sie dabei am eindrücklichsten? 

Eindrucksvoll war eine Veranstaltung des Faches Pädiatrie, bei der man mit den Kommilitonen und der Lehrkraft eine Einrichtung für Kinder mit geistiger Behinderung besuchte. Dort wurde der Umgang mit ihnen als Patienten gelehrt, da in der Praxis eine andere Herangehensweise erforderlich ist. Diese Art von Lehre habe ich noch nie in Deutschland gesehen und finde es richtig und gut, dass dies dem medizinischen Personal beigebracht wird, um etwas Erfahrung mit dem Patientenklientel mitzugeben und die Scheu vor dem Umgang zu verringern.

Was waren für Sie die größten Unterschiede/Gemeinsamkeiten zwischen dem Leben und Ihrem Studium in Tschechien und Deutschland?

Ich hatte mit meinen tschechischen Kommilitonen eine gute Zeit. Bezüglich der Kulinarik ist die deftige böhmische Küche bei einem Großteil beliebt und Bier darf bei den Mahlzeiten nicht fehlen. Selbst in der Krankenhauskantine gab es einen Zapfhahn mit – so hoffe ich – alkoholfreiem Pils, der von den Ärzten auch genutzt wurde. Das Studium ist in Tschechien ähnlich aufgebaut wie in Deutschland. Stress ist während des Studiums allerorten zu spüren. Meiner Erfahrung nach würde ich jedoch nicht sagen, dass das Medizinstudium in der Tschechischen Republik härter ist als in Deutschland. Ein nicht geringer Anteil der Studierenden möchte nach der Berufsausbildung gerne als Arzt in der BRD praktizieren. Dieses Phänomen des "Go-West" ist in osteuropäischen Ländern nicht neu, dementsprechend sind die Sprachkurse beim Goethe-Institut gut gefüllt. Während meines Aufenthalts wurde ich bei einer Sprachschule als Aushilfe angestellt, die sich auf das Thema "Deutsch für Mediziner" spezialisiert hatte. Diese Anfrage kam über das Erasmus-Büro an die Erasmus-Teilnehmer aus Deutschland.

Wie hat die Anerkennung der Studienleistungen nach Ihrem Erasmus-Aufenthalt in Prag funktioniert?

Die Anerkennung der Studienleistungen war kein Problem. Durch die gute Planung vor dem Aufenthalt und der Unterstützung von der Studienkoordination in Prag konnten alle erforderlichen Credit-Points erreicht werden. Die Anerkennung und Notenübertragung in Deutschland verlief ebenfalls ohne Schwierigkeiten.

Inwiefern haben Sie heute noch Kontakt zu den Kommilitonen Ihres Semesters in Prag?

Zwei Jahre nach dem Aufenthalt in Prag habe ich noch Kontakt zu meinen Kommilitonen von damals. Jeder geht seinen Weg und auch wenn die räumliche Distanz es schwierig macht, bekommt man mit, wie der Lebensweg der Leute aussieht. Dank Messenger-Dienste ist es möglich, trotz der Distanz gut Kontakt zu halten.

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