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Erasmus+ Kooperationsprojekte: Evaluationsstudie zur Beteiligung der deutschen Hochschulen

Oliver Reetz/DAAD

Die Evaluationsstudie „Evaluation der Beteiligung an den Erasmus+ Kooperationsprojekten im deutschen Hochschulbereich und der projektbezogenen Informations- und Beratungsarbeit der NA DAAD Erasmus+ Programmgeneration 2014-2020“ wurde im Auftrag der NA DAAD von der Technopolis Group durchgeführt.

Neben quantitativen Erhebungen zur Beteiligung der deutschen Hochschulen wurde qualitativ untersucht, welche konkreten Ziele die deutschen Hochschulen mit ihrer Beteiligung an Kooperationsprojekten verfolgen und welche Wirkungen diese erzielen können. Zudem wurde die Wirksamkeit der Informations- und Beratungsarbeit der NA DAAD beleuchtet.

Folgende Erasmus+ Förderlinien waren Gegenstand der Studie:

  • Strategische Partnerschaften
  • Kapazitätsaufbauprojekte
  • Erasmus Mundus Joint Master Degrees (EMJMD)
  • Wissensallianzen
  • Jean Monnet-Aktivitäten
  • Zukunftsweisende Kooperationsprojekte
  • Europäische Experimentelle Maßnahmen
  • Projekte Sozialer Inklusion

Wenn Sie auf die Bildergalerie klicken, sehen Sie im nächsten Bild die Grafik in Englisch.

Die Erasmus+ Kooperationsförderlinien sind ein wichtiger Baustein für die Internationalisierung der Hochschulen – das ist der Anspruch der Europäischen Kommission. Wie betrachten das die deutschen Hochschulen? Welche Ziele verfolgen sie mit ihren Aktivitäten und welche Wirkungen erzielen sie damit tatsächlich? Und wie kann die NA DAAD durch ihre Informations- und Beratungsarbeit die Hochschulen bei ihren Kooperationsvorhaben optimal unterstützen?

Diese qualitativen Fragestellungen waren zentral für die Evaluation – neben quantitativen Erhebungen zur deutschen Beteiligung an den Kooperationsförderlinien.

Diese Fragestellungen wurden durch eine Kombination aus quantitativen und qualitativen Methoden untersucht. Neben einer Online-Umfrage unter Projektbeteiligten an deutschen Hochschulen sowie einer umfangreichen Dokumenten- und Sekundärdatenanalyse wurden auch Expertinnen und Experten, Gutachterinnen und Gutachter sowie politische Stakeholder in Interviews und fünf Fokusgruppen zur Validierung einbezogen. Dieser Methodenmix ergab eine solide Datenlage zur Beantwortung der Evaluationsfragestellungen.  

Dabei wurden außerdem neun Fallbeispiele entwickelt, die in ausgezeichneter Weise die vielfältigen Wirkungsmöglichkeiten der Erasmus+ Kooperationsprojekte auf die Internationalisierung von Hochschulen sowie Synergien zeigen, die - zusätzlich zu den eigenen Zielen und zur strategischen Planung der Hochschulen und Projektkonsortien - durch eine kreative Nutzung des Erasmus+ Portfolios entstehen können.

Die Evaluationsergebnisse sind beachtlich: Mehr als die Hälfte aller deutschen Hochschulen (217 von 406) haben sich mit fast 1.200 Kooperationsprojekten in der Erasmus+ Programmgeneration 2014-2020 beteiligt, was einem Viertel aller Projekte europaweit entspricht. Dies spiegelt sich auch in der Budgetverteilung wider: Die Projekte, an denen sich deutsche Hochschulen beteiligten, erhielten zusammen mehr als ein Drittel (rund 831,6 Mio. € des insgesamt vergebenen EU-Budgets (rund 2,46 Mrd. Euro)
Die Beteiligung deutscher Institutionen bewegt sich im europäischen Vergleich insgesamt auf hohem Niveau. Deutschland befindet sich in allen acht Förderlinien stets unter den ersten sieben Ländern mit den meisten Projekten, in einigen Förderlinien auch in den Top 3.

Während sich 88% aller deutschen Universitäten (95 von 108) und alle der insgesamt sechs Pädagogischen Hochschulen beteiligen, nehmen 43% der Fachhochschulen/ Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (103 von 240) sowie 25% der Kunst- und Musikhochschulen teil (13 von 52). In Erasmus+ Kooperationsprojekten arbeiten deutsche Institutionen mit Hochschulen und Organisationen aus 113 Staaten - mehr als der Hälfte aller Staaten weltweit - zusammen. Die drei wichtigsten Partnerländer sind Spanien (441 Projekte), Italien (423) und das Vereinigte Königreich (295).

In Bezug auf die Zielsetzungen der Hochschulen stehen insbesondere die kooperationsbezogenen sowie intrinsischen/fachlichen Motivatoren bei den Erasmus+ Projektbeteiligten im Vordergrund. Projektbeteiligungen gehen zumeist auf Initiativen auf fachlicher Ebene zurück und wirken vorrangig stärkend auf die Internationalisierung durch den Ausbau der fachlichen Netzwerke. Weitere fachliche Motivatoren wie eine erhöhte Sichtbarkeit des Projektthemas, gesellschaftliche Wirkungen oder ein verbessertes Lehrangebot spielen ebenso eine Rolle wie eine gesteigerte Sichtbarkeit und Reputation der Hochschule als strategische Motivatoren.

Zur Beratung durch die NA DAAD äußern sich die Hochschulen hoch zufrieden. Hervorgehoben wird etwa die bedarfsgerechte, ausführliche Beratung engagierter und kompetenter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der NA DAAD sowie die in der Regel schnelle und zuverlässige Reaktion der Nationalen Agentur.

Den ausführlichen Evaluationsbericht der Technopolis Group mit allen Ergebnissen, Handlungsempfehlungen an die NA DAAD, die EU-Kommission und die deutschen Hochschulen sowie repräsentative Fallbeispiele finden Sie hier.

Eine deutsche Kurzfassung des Evaluationsberichts ist hier als PDF und als ePaper verfügbar. Eine englische Fassung findet sich hier als PDF und als ePaper.

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